Unstrittig ist, dass die Einkommensungleichheit heute deutlich höher ist als noch vor gut 20 Jahren. Trotz zwischenzeitlicher Erholungsphasen zeigt der langfristige Trend nach oben.
Es ist unbestritten, dass die Vermögen in Deutschland ungleich verteilt sind. Die Frage aber ist: Wie ungleich? Die Antwort darauf hängt stark davon ab, welche Daten herangezogen werden.
Wie sich Ungleichheit auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt, ist umstritten. Für Deutschland deutet jedoch vieles darauf hin, dass der Anstieg der Ungleichheit seit den 1990er Jahren die wirtschaftliche Entwicklung belastet haben dürfte.
Die preisbereinigten Bruttolöhne legten im vergangenen Jahrzehnt nach dem sehr schwachen Wachstum in den 2000er Jahren um 1,6 Prozent zu, was auch den Lohnanstieg der 1990er Jahre deutlich übertrifft. Das Jahr 2021 ist stark von der Corona-Pandemie geprägt.
Seit 2014 haben sich die durchschnittlichen preisbereinigten Bruttostundenverdienste (inkl. Sonderzahlungen) in Ostdeutschland wesentlich stärker entwickelt als in Westdeutschland (inkl. Berlin).
Unter den 401 deutschen Kreisen lassen sich beachtliche Einkommensunterschiede feststellen, auch wenn staatliche Abgaben und Transfers das Gefälle zwischen den Regionen verringern.
Die Unterschiede hinsichtlich des Einkommens unterschiedlicher Haushaltstypen sind beachtlich. Paare mit Kind(ern) haben im Durchschnitt ein mehr als doppelt so hohes Haushaltseinkommen zur Verfügung wie Alleinstehende.
Auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung fallen die Armutsquoten in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich aus. Der Abstand zwischen den neuen und alten Bundesländern wird jedoch allmählich geringer.
Kinder sind in Deutschland überdurchschnittlich häufig von Armut betroffen. Die Armutsquote von Kindern unter 18 Jahren lag im gesamten Beobachtungszeitraum deutlich über der der Gesamtbevölkerung.
Erwerbslose sind häufiger von Armut betroffen als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. 2022 lebten 49 % der Erwerbslosen unter der Armutsgrenze. Die Armutsquote der Erwerbstätigen lag 2022 bei 8,8 %.
Im Jahr 2022 zählten alle alleinlebenden Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von über 3.965 Euro als einkommensreich. Die Reichtumgsgrenze für Familien mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag bei 8.327 Euro.
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