Die tarifpolitische Entwicklung im ersten Halbjahr 2008 zeichnet ein vorwiegend positives Bild. In einer Reihe von Branchen und Tarifbereichen ist es den Gewerkschaften gelungen, deutlich höhere Tarifabschlüsse als in den Vorjahren zu tätigen. In Einzelbereichen wurden Abschlussraten von bis zu 5 % und knapp darüber erreicht.
Das Tarifgeschehen des öffentlichen Dienstes hat sich durch die Aufspaltung des früher einheitlich geregelten Tarifgebiets grundlegend verändert. Für Bund und Gemeinden einerseits und die Länder andererseits gelten mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und dem Tarifvertrag für die Länder (TV-L) zwei getrennte (wenngleich inhaltlich ähnliche) Tarifwerke, die bislang aufgrund unterschiedlicher Laufzeiten nicht zeitgleich verhandelt werden (können). In dieser Tarifrunde stand die Neuverhandlung des TV-L auf der Tagesordnung, während der TVöD noch bis zum Jahresende läuft.
Die Tarifrunde 2008/2009 in der Metall- und Elektroindustrie wurde in der entscheidenden Phase von der Finanzmarktkrise überschattet. Während sich die Erwartungshaltung der Beschäftigten und die gewerkschaftliche Forderungsdiskussion noch vor dem Hintergrund ungetrübter Branchenkonjunktur mit besten Renditeziffern entwickelt hatte, wurden die Tarifparteien wenige Wochen vor Beginn der Verhandlungsphase von den sich häufenden Hiobsbotschaften der Finanzmärkte überrascht.
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte in der Stahlindustrie ein tarifpolitisches Ergebnis vereinbart werden, das sich deutlich aus dem tarifpolitischen Umfeld abhebt.
Bleiben Sie informiert: Neueste Forschungsergebnisse und Infos zu den Themen Mitbestimmung, Arbeit, Soziales, Wirtschaft. Unsere Newsletter können Sie jederzeit abbestellen.
Der Beitrag wurde zu Ihrem Merkzettel hinzugefügt.