Die Tarifrunde 2013 knüpfte an die Entwicklung des Vorjahres an: Es gelang den Gewerkschaften Tarifabschlüsse von durchschnittlich über 3 % durchzusetzen. Die in 2013 in Kraft getretenen Abschlussraten fielen zwar etwas geringer aus als im Vorjahr, aber die jahresbezogene Tarifsteigerung führte angesichts der verhaltenen Entwicklung der Verbraucherpreise dennoch zu einem realen Anstieg der Tariflöhne und -gehälter von gut 1 %. Langwierige, zum Teil sehr konfliktreiche aber auch erfolgreiche Tarifauseinandersetzungen gab es in Niedriglohnbranchen, so zum Beispiel im Bewachungsgewerbe, im Friseurhandwerk, in der Leiharbeit und auch im Einzelhandel. Die aktuelle Tarifrunde 2014 steht unter leicht verbesserten wirtschaftlichen Vorzeichen.
Die Tarifrunde im Bewachungsgewerbe Nordrhein-Westfalens stellt das herausragende Ereignis des Tarifjahres 2013 dar. Forderung, Durchführung und Ergebnis überraschten die Öffentlichkeit ebenso wie die professionellen Beobachter und Tarifexperten. Das Bewachungsgewerbe (auch Wach- und Sicherheitsgewerbe bzw. Sicherheitswirtschaft) zählt zu den Niedriglohnbereichen in der deutschen Wirtschaft.
Der letzte Tarifabschluss im Einzelhandel stammt aus 2011. Er hatte eine Laufzeit von 24 Monaten und sah nach zwei Nullmonaten eine Erhöhung der Vergütungen um 3,0 % ab Juli 2011 vor und weiteren 2,0 % ein Jahr später sowie eine zusätzliche Einmalzahlung von 50 € im April 2012. Des Weiteren stellten die Tarifparteien mit einem Ergänzungstarifvertrag die Konformität des Manteltarifvertrags zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) her. Vereinbart wurde u. a. der Wegfall der Lebensaltersstaffelung bei der Urlaubsdauer, der Anspruch auf das volle Urlaubsgeld auch für Beschäftigte unter 18 Jahren sowie die durchgängige Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften.
Eine relativ kurze Tarifrunde mit einer intensiven Warnstreikphase und einer Abschlussrate unterhalb des Vorjahresniveaus - das sind die Charakteristika der Metalltarifverhandlungen des Jahres 2013. Wie in den vergangenen Jahren stand auch 2013 die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Im Kernbereich des öffentlichen Dienstes besteht seit 2005 eine Spaltung in zwei Tarifbereiche: Bund und Gemeinden auf der einen Seite und die Länder auf der anderen Seite. Die Tarifverträge laufen zeitlich seitdem nicht mehr parallel. In diesem Jahr stand der Tarifbereich der Länder auf dem tarifpolitischen Kalender, die Verträge waren Ende 2012 ausgelaufen, während die Verträge für Bund und Gemeinden noch bis Ende 2013 laufen.
Orientierungsgrundlage für die Entwicklung der Beamtenbesoldung ist die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften fordern in diesem Zusammenhang regelmäßig die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses für die Tarif-Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf die Beamtinnen und Beamten.
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