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Tarifarchiv - Tarifrunden Tarifarchiv

Tarifrunde 2019: Tarifrunde 2019 - aktueller Überblick

Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2019 neue Vergütungstarifverträge für mehr als 7,3 Millionen Beschäftigte.

Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2019 neue Vergütungstarifverträge für mehr als 7,3 Millionen Beschäftigte. Wann in welchem Bereich verhandelt wird, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender des WSI.
Alle Forderungen und Abschlüsse der Tarifrunde 2019 für wichtige Branchen hier auf einen Blick (pdf). Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite. Weitere Details in den Tarifpolitischen Monatsberichten

Ver.di fordert für die Beschäftigten des Bankgewerbes (ohne Genossenschaftsbanken) eine Erhöhung der Entgelte um 6,0 % mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Dabei sollen die ArbeitnehmerInnen ein Wahlrecht auf Umwandlung in Freizeit erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 €/Monat in allen Ausbildungsjahren erhöht werden. Der Entgelttarifvertrag läuft zum 31.01. aus.
Weiter will ver.di die Arbeitsbelastung und Weiterbildung in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen, da durch Rationalisierungsmaßnahmen und Umstrukturierungsprozesse der Arbeitsdruck immer mehr angestiegen sei. Deshalb werden 6 Gesundheits- und Entlastungstage im Jahr für alle ArbeitnehmerInnen sowie ein verbindlicher Anspruch auf Weiterbildung mit bezahlter Freistellung gefordert. Auch eine Mitgliedervorteilsregelung in Form einer Mobilitäts- und Wohnraumzulage von 80 €/Monat wird gefordert.
Der Arbeitgeberverband wies die Forderungen schon im Vorfeld als unrealistisch zurück. Auch in der 1. Verhandlungsrunde am 15.02. wiesen die Arbeitgeber das Forderungspaket von ver.di zurück und unterbreiteten kein Angebot. In der 2. Verhandlungsrunde am 06.03. wies die Arbeitgeberseite weiterhin alle ver.di-Forderungen zurück und machte die Fortführung der Verhandlungen davon abhängig, dass ver.di nahezu alle Forderungen zurücknimmt. Laut ver.di provoziere diese Haltung weitere Warnstreiks. In Nordrhein-Westfalen und Bayern war es bereits vor der 2. Verhandlungsrunde zu Warnstreiks gekommen.

Auch im Vorfeld der 3. Verhandlungsrunde am 11.04. gab es umfangreiche Warnstreiks in mehreren Bundesländern. Aber auch diese Runde blieb ergebnislos. Die Arbeitgeber legten ein erstes Angebot vor, das 6 Nullmonate vorsah, eine Erhöhung von 1,4 % ab 01.08. sowie jeweils 1,0 % ab 01.08.2020/21 mit einer Laufzeit von 36 Monaten. Verdi. lehnte dieses Angebot als nicht verhandlungsfähig ab. Auch zu den anderen Forderungen gab es laut ver.di, trotz intensiven und langwierigen Sondierungen, praktisch keine Annäherung.
Vor der 4. Verhandlungsrunde am 20. Mai beteiligten sich rund 20.000 Beschäftigte an Warnstreiks. Die Arbeitgeber legten ein neues Angebot vor, welches von ver.di als "erneuter Schlag ins Gesicht" kommentiert wurde. Nach 6 Nullmonaten sollten die Entgelte um 1,7/1,2/1,2 % ab 1.8.19/20/21 steigen. Dies würde lt. ver.di bei einer 36-monatigen Laufzeit eine durchschnittliche Erhöhung von 1,16 % bedeuten und das bei einer Inflationsrate von 2,0 % im April. Gesprächsbereit zeigten sich die Arbeitgeber lediglich bezüglich der Übernahme Ausgebildeter und einer Qualifizierungsregelung für alle Beschäftigten.

Am 03.07. konnte ver.di in der 5. Verhandlungsrunde einen Abschluss erreichen: nach 7 Nullmonaten (Februar - August) erhöhen sich die Entgelte um 2,0 % ab 01.09.19, weiteren 2,0 % ab 01.11.20 bei einer Laufzeit bis 30.06.21. Weiterhin konnten Regelungen zu Gesundheit, Qualifizierung, zur Übernahme Ausgebildeter sowie Verhandlungsvereinbarungen zur Modernisierung der Tarifverträge (u. a. Aktualisierung der Eingruppierungsrichtlinien, eigenständiger Ausbildungstarifvertrag) erzielt werden. Der Abschluss steht unter dem Vorbehalt einer Mitgliederbefragung. Allein in den letzten Wochen hatten sich rund 12.000 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. 
65,21 % der ver.di-Mitglieder sprachen sich in der Befragung für die Annahme des Ergebnisses aus, so dass auch die ver.di-Tarifkommission die Annahme beschlossen hat.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2019.

Am 25.06. beschloss die IG BAU die Forderung nach einer kräftigen Erhöhung der Mindestlöhne für das Bauhauptgewerbe sowie die Einführung des Mindestlohnes II (Fachwerker) auch für das Bundegebiet Ost. Der Mindestlohntarifvertrag läuft Ende des Jahres aus. Zur Zeit beträgt der Mindestlohn I (Helfer) im gesamten Bundesgebiet 12,20 €/Std., der Mindestlohn II im Westen 15,20 €/Std. (Berlin-West und -Ost: 15,05 €/Std.).

Die ersten beiden Verhandlungsrunden am 30.08. und 23.09. blieben ohne Ergebnis. Ein wesentlicher Streitpunkt ist die Einführung des Mindestlohnes II im Bundesgebiet Ost. Auch am Ende der dritten Runde (25. Oktober) trennten sich IG BAU und Arbeitgeber ohne ein Ergebnis. Die Positionen um den Mindestlohn II sind derzeit völlig gegensätzlich und verhärtet. Die IG BAU fordert die Einführung des Mindestlohnes für Facharbeiten auch im Osten, die Arbeitgeber sprechen sich für dessen Abschaffung im Westen aus.
Am 11.12. rief die IG BAU die Schlichtung an. Die Tarifvertragsparteien einigten sich auf Prof. Dr. Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgerichts, als Schlichter. Die Tarifverhandlungen endeten am 19.11. durch folgenden Schlichterspruch: Erhöhung des Mindestlohnes I auf 12,55 €/Std. und Erhalt sowie Erhöhung des Mindestlohnes II im Westen auf 15,40 €/Std. und in Berlin auf 15,25 €/Std. Die Mindestlöhne sollen zum 01.04.20 in Kraft treten mit einer Laufzeit bis Ende 2020. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 17.01.20 vereinbart. Die IG BAU forderte die Arbeitgeber auf, den Schlichterspruch als "fairen Kompromiss" für die Branche zu akzeptieren und diesem zuzustimmen, was sie letztendlich dann auch taten. 

Weitere Informationen zum Abschluss in den Tarifpolitischen Monatsberichten Januar und Februar 2020.

Am 19. September beschloss die Bundestarifkommission der IG BCE die endgültige Forderung für die Tarifrunde 2019 der Chemischen Industrie und folgte damit der Empfehlung durch den Hauptvorstand in allen Punkten. Neben einer realen Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sieht diese die Einrichtung eines tariflich abgesicherten, persönlichen Zukunftskontos vor, in das jährlich und tarifdynamisch 1.000 € fließen sollen, die durch eine Wahloption in freie Zeit umgewandelt werden können.

Jeder Beschäftigte soll zur Verbesserung einer lebensphasenorientierten Zeitentlastung über dieses Konto individuell verfügen können. Darüber hinaus wird eine Qualifizierungsoffensive zur Begleitung des digitalen Wandels sowie die Einführung einer tariflichen Pflegezusatzversicherung gefordert. Die Laufzeit wird von dem Gesamtpaket abhängig gemacht.

Die Auftakt-Gespräche in den Regionen blieben ebenso ergebnislos wie die zentralen Verhandlungen auf Bundesebene am 21. Oktober, die eine Aktionswoche Anfang November nach sich zog. Erst die zweite Runde auf Bundesebene brachte einen Abschluss. Neben zwei Nullmonaten und einer regional unterschiedlichen Pauschale von 4,0 - 6,0 % eines ME für 4 - 6 Monate, sieht der Abschluss u. a. eine Erhöhung von 1,5 % ab 01.07.20 und eine Stufenerhöhung von 1,3 % ab 01.07.21 bei einer Laufzeit bis 31.03.22 vor.

Die Jahressonderzahlung wurde von 95 auf 100 % angehoben. Darüber hinaus wurde erstmals ein Tarifvertrag Moderne Arbeitswelt abgeschlossen, der u. a. einen Zukunftsbetrag von 9,2/13,8/23,0 % eines Monatseinkommens vorsieht, den der AN für verschiedene, von den Betriebsparteien vorab ausgewählte Verwendungszwecke (z. B. Tarifliche Altersvorsorge, Qualfizierung, Gesundheitsmaßnahmen, Auszahlung) einsetzen kann. Auch eine Freistellung für 2/3/5 Arbeitstage ab 2020/21/22 ist möglich.

Zusätzlich wurde der Tarifvertrag Pflegezusatzversicherung Chemie abgeschlossen, der bei einer monatlichen Prämie je Beschäftigtem von 33,65 € Leistungen von 300/1000 € pro Monat für die ambulante/stationäre Pflege vorsieht. Die Aufstockung sowie die Mitversicherung Familienangehöriger ist dabei möglich.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Dezember 2019 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse

Im September 2018 beschloss die GDL ihre Forderungen, u. a.:
7,5 %, Verbesserung der Arbeitszeitregelungen, Ausbau der Wahloption Vergütung oder mehr Urlaub, Erhöhung der Nacht-, Sonn- und Feiertagszulagen, feste Besetzungsnormen für die Züge des Fern- und Nahverkehrs.
In der 7. Verhandlungsrunde wurde am 04.01.19 ein Ergebnis erzielt, u. a.:
1.000 € Pauschale insg. für die Monate Oktober 2018 bis Juni 2019, 3,5 % ab 01.07.19, 2,6 % Stufenerhöhung ab 01.07.20 mit Wahloption (Entgelterhöhung oder mehr Urlaub oder mehr Freizeit ab 01.01.21) bei einer Laufzeit von 29 Monaten bis 28.02.21.
Weiterhin wurden eine Erhöhung der Zulagen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit ab 1.1.20, Verbesserungen bei den Arbeitszeitregelungen sowie der Arbeitszeitkontenstruktur, eine Erhöhung des Arbeitgeberbeitrags zur betrieblichen Altersvorsorge, Regelungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zum Rechtsschutz für Mitarbeiter mit Kundenkontakt, für den Personalübergang bei Betreiberwechsel sowie eine gemeinsame Initiative "Zukunftsperspektive Zugpersonal" vereinbart.

zur EVG-Tarifrunde mit Abschluss 2018

Nachdem in der Druckindustrie die 6. Verhandlung in „kleiner Runde“ am 30. Januar ohne Annäherung geblieben war, wurden die Verhandlungen über Entgelt und den von den Arbeitgebern gekündigten Manteltarifvertrag am 9. April in der 7. Runde wieder aufgenommen. Während die Arbeitgeberseite u. a. hinsichtlich der Arbeitszeit Öffnungsklauseln auf betrieblicher Ebene fordert, bleibt für ver.di die unveränderte Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrages oberste Priorität. Die eigene Lohnforderung von 5,0 % bei 12 Monaten Laufzeit wurde von ver.di modifiziert: 2,8 % Erhöhung ab 1. Mai sowie 2,7 % ab Mai 2020 bei 24 Monaten Laufzeit. Die Verhandlungen werden am 2. Mai fortgesetzt.

Am 02./03. Mai konnte für die Beschäftigten der Druckindustrie in der 8. Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielt werden: Nach 8 Nullmonaten (September 2018 - April 2019) steigen die Einkommen ab 1. Mai um 2,4 %. Ab 1. Juni 2020 erfolgt eine weitere Anhebung um 2,0 % und ab 1. Mai 2021 um 1,0 %. Die Laufzeit beträgt 36 Monate und endet am 31. August 2021. Außerdem wurde der Manteltarifvertrag unverändert für zwei Jahre bis zum 30. April 2021 wieder in Kraft gesetzt. Die Tarifparteien verpflichten sich, in dieser Zeit den Manteltarifvertrag neu zu verhandeln. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 31. Mai vereinbart.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2019.

Tarifverhandlungen 2018 - Aktueller Überblick

Die Tarifrunde im Einzelhandel nimmt Fahrt auf. Für die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg fordert ver.di u. a. eine Erhöhung der Vergütungen von 6,5 %, mindestens jedoch 163 €/Monat. Die Ausbildungsvergütungen sollen in allen Ausbildungsjahren um jeweils 100 € steigen. Des Weiteren wird die Forderung erhoben, die Tarifverträge gemeinsam mit den Arbeitgebern wieder allgemeinverbindlich erklären zu lassen.

Der Auftakt in der bundesweiten Tarifrunde erfolgte am 17. April in Baden-Württemberg. Die Verhandlung endete ohne eine Annäherung. Am 6. Mai legten die Arbeitgeber in der 2. Runde in Baden-Württemberg ein erstes Angebot vor. Dieses sah bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Vergütungen von 1,5 und 1,0 % vor, jeweils ab April 2019/2020. Am 9. Mai präsentierten die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen ein analoges Angebot, ergänzten dieses dann um eine weitere Variante, welche eine Erhöhung des Urlaubsgeldes bei gleichzeitiger Kürzung der ersten Vergütungserhöhung vorsieht. Ver.di hat die Angebote jeweils als zu niedrig und völlig unzureichend zurückgewiesen. Die 3. Verhandlung in Nordrhein-Westfalen am 6. Juni brachte als Ergebnis ein um jeweils 0,2 Prozentpunkte nachgebessertes Angebot: 1,7 und 1,2 % in 2019 bzw. 2020 für 24 Monate. Des Weiteren sind die Arbeitgeber bereit über die geforderte überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen nachzudenken. Zu einer von ver.di ebenfalls geforderten überproportionalen Erhöhung der unteren Vergütungsgruppen und gemeinsamen Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge gab es keine Offerte. Ver.di hat das Angebot als inakzeptabel bezeichnet und abgelehnt. Die Verhandlungen werden am 1. Juli fortgesetzt. Bis Ende Juni stehen weitere regionalen Verhandlungstermine an. Unter anderem in Bayern, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Bereits seit mehreren Wochen kam es begleitend zur Tarifrunde immer wieder zu Aktionen und Warnstreiks.

In der 4. Verhandlungsrunde am 1. Juli in Nordrhein-Westfalen konnte ver.di den ersten Abschluss in der Branche erreichen. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis April 2021 sieht dieser nach 2 Nullmonaten eine zweistufige Erhöhung vor: ab Juli werden alle Vergütung von bis zu 2.579 €/Mon. um 3,0 %, die darüber liegenden um einen Festbetrag von 77,50 €/Mon. erhöht, gefolgt von weiteren 1,8 % in allen Gruppen ab Mai 2020. Die Ausbildungsvergütungen werden jew. ab September 2019/2020 überproportional angehoben. Die von den Tarifparteien vereinbarte Erklärungsfrist endete am 12. Juli ohne Widerruf. Das Ergebnis wurde in den anderen Tarifgebieten mit regionalen Abweichungen übertragen.

Weitere Informationen zu den regionalen Abschlüssen in den Tarifpolitischen Monatsberichten Juli und August 2019.

Weitere Informationen: Übersicht über die Tarifrunden 2007 - 2017

Für die Beschäftigten der nordwest- und ostdeutschen Stahlindustrie fordert die IG Metall bei einer Laufzeit von 12 Monaten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,0 %. Das hat der Vorstand nach Empfehlung der Tarifkommissionen beschlossen. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional erhöht werden sowie ein zusätzliches, tarifdynamisches Urlaubsgeld in Höhe von 1800 € verhandelt werden, bei dem für die Beschäftigten die Wahloption zur Umwandlung in freie Zeit besteht. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zum Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden sowie eine Verhandlungsverpflichtung für dual Studierende vereinbart werden.

Die Friedenspflicht endete am 31. Januar, die ersten Warnstreiks am 04. und 05. Februar in Dordmund und Bochum machten den Beginn einer Reihe von angekündigten Arbeitsniederlegungen in Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen und Hessen.

Für den Nordwesten endeten die ersten vier Verhandlungsrunden ohne Ergebnis.
Erst die 5. Verhandlung am 16.03. brachte einen Abschluss: Für die Monate Januar und Februar gibt es eine Pauschalzahlung in Höhe von insgesamt 100 €, die Löhne und Gehälter werden rückwirkend ab März um 3,7 % bei einer Laufzeit bis zum 28.02.21 angehoben. Ab 2020 erhalten alle Beschäftigten eine zusätzliche, tarifdynamische Vergütung von 1000 €/Jahr, die in bis zu 5 freie Tage umgewandelt werden kann. Die Anzahl der Freistellungstage ist abhängig von der Gesamtzahl der eingegangenen Anträge und gestaffelt nach Lohn- und Gehaltsgruppen. Die Ausbildungsvergütungen werden in zwei Stufen überproportional erhöht und die Tarifverträge Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Werkverträge werden verlängert.

Am 20.03. erreichte die IG Metall die Übernahme dieses Tarifergebnisses für die Beschäftigten im Tarifgebiet Ost.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2019 in
Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse

Am 17.01. beschloss die ver.di-Tarifkommission für die Beschäftigten der Energiewirtschaft Ost (AVEU) die Forderungen nach einer Erhöhung der Entgelte um 6,1 % (Ausz.: 150 €/Mon.) mit einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder.
Die IG BCE beschloss am 23.01. die Forderungen. Die Entgelte sollen um 7,0 % (über-
proportionale Erhöhung der AV) erhöht werden mit einer 12-monatigen Laufzeit und es soll einen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder geben. Der Entgelttarifvertrag läuft Ende Februar aus.

In der Auftaktverhandlung am 20.02. legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor, welches nach 3 Leermonaten mit nicht näher bestimmten Einmalzahlungen Erhöhungen in zwei Stufen von jeweils 2,1 % bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Zu den anderen Forderungspunkten der Gewerkschaften gab es kein Angebot. In der 2. Runde am 05.03. einigten sich IG BCE, ver.di und die Arbeitgeber nach intensiven Verhandlungen auf Erhöhungen von jeweils 3,0 % ab März 2019 und August 2020 mit einer Laufzeit bis 31.05.21. Die Ausbildungsvergütungen steigen um jeweils 100/80/60/40 €/Mon. im 1./2./3./4. Ausbildungsjahr ebenfalls ab März 2019 und August 2020. Zur Förderung aktiver Gewerkschaftsarbeit gibt es bis zu 2 Tagen Dienstbefreiung für Vertrauensleute zur Teilnahme an gewerkschaftlich organisierten Fachveranstaltungen. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 20.03. vereinbart, innerhalb derer beide Tarifkommissionen dem Tarifergebnis zustimmten.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2019 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse.

Bisherige Übersicht der Verhandlungen zum Rahmentarifvertrag für die gewerblichen ArbeitnehmerInnen im Gebäudereinigerhandwerk: 2018

Im Frühjahr hat die Arbeitgeberseite  den Rahmentarifvertrag gekündigt.
Am 15.08. wurde die inzwischen 5. Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen. Das vorgelegte Arbeitgeberangebot wies die IG BAU zurück, da es deutliche Verschlechterungen u. a. bei Zuschlägen für Mehr-, Sonn- und Feiertagsarbeit beinhalte. Trotz der schwierigen Verhandlungen einigten sich die Tarifvertragsparteien auf einen weiteren Verhandlungstermin am 30.09.
Am 17.10. konnte ein neuer Rahmentarifvertrag vereinbart werden. Das Ergebnis beinhaltet u. a.:
29/30 Urlaubstage für alle ArbeitnehmerInnen ab 2020/2021 (bisher 28 - 30 Tage, gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit), 1 bezahlter Arbeitstag wahlweise am 24.12. oder 31.12.2019 und 2020, Erhöhung der Zuschläge für Nachtarbeit von 25 auf 30 % sowie für Sonn- und Feiertagsarbeit von 75 auf 80 % (200 % an besonderen Feiertagen), Vereinbarung der Tarifvertragsparteien für Verhandlungen über ein Weihnachtsgeld im Rahmen der Lohntarifverhandlungen in 2020.
Das Ergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien der Tarifvertragsparteien.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht November 2019

6,5 %, mindestens 180 €/Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten fordert ver.di laut Beschluss vom 20.03.2019 für die zum 30.04. gekündigten Lohn- und Gehaltstarifverträge des Groß- und Außenhandels Nordrhein-Westfalen. Die Ausbildungsvergütungen sollen in allen Ausbildungsjahren um jeweils 100 € steigen. Für die meisten regionalen Bereiche liegen bereits Forderungen mit einem ähnlichen Erhöhungsvolumen vor. Die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen werden am 29. April aufgenommen.

Der Verhandlungsauftakt erfolgte am 08.04. in Bayern, blieb jedoch - wie auch die ersten Verhandlungen in allen weiteren regionalen Tarifgebieten - ergebnislos, da die Arbeitgeber kein Angebot vorlegten. In der 2. Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen boten die Arbeitgeber 1,8 % ab 01.05.19 und weitere 1,2 % ab 01.05.20 bei einer Laufzeit von 24 Monaten an. Dieses Angebot lehnte die Tarifkommission als zu niedrig ab. In über der Hälfte der regionalen Tarifgebiete machten die Arbeitgeber ähnliche Angebote in der 2. Verhandlungsrunde. Lediglich in den Tarifgebieten Rheinland-Rheinhessen und Saarland liegt noch gar kein Angebot der Arbeitgeber vor. In Bayern und Baden-Württemberg gab es auch in der 3. Verhandlungsrunde kein neues Angebot: die Arbeitgeber blieben jeweils bei einer Erhöhung von 2,0 % für 2019 sowie weiteren 0,5 % für 2020. Laut ver.di bedeute dies einen Reallohnverlust für die Beschäftigten. Die Tarifrunden werden in nahezu allen Tarifgebieten jeweils von betrieblichen Aktionen und Warnstreiks begleitet. 

In der 3. Verhandlungsrunde am 26. Juni einigten sich die Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen auf folgenden Abschluss: nach 2 Nullmonaten werden die Löhne und Gehälter zum 01.07.19 um 3,0 % erhöht, eine weitere Erhöhung um 1,9 % erfolgt dann zum 01.06.20. Die Ausbildungsvergütungen steigen in allen Ausbildungsjahren um jew. 70 € ab September 2019 bzw. 2020. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis zum 30.04.21. Die ver.di-Tarifkommission entscheidet am 08. Juli über die Annahme des Tarifergebnisses. Das Tarifergebnis wurde zwischenzeitlich in vielen weiteren Tarifgebieten übernommen.

Weitere Informationen zu den regionalen Abschlüssen in den Tarifpolitischen Monatsberichten Juli und August 2019

Die IG Metall fordert für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie eine Anhebung der Entgelte um 5,5 % bei 12 Monaten Laufzeit sowie die überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen. In den meisten regionalen Tarifbereichen enden die Laufzeiten der Lohn- und Gehaltstarifverträge am 30. September. Erste Tarifverhandlungen Ende September bzw. Anfang Oktober für Baden-Württemberg, Bayern und Westfalen-Lippe blieben ohne Ergebnis.

Ein erstes Angebot der Arbeitgeber für Baden-Württemberg Anfang November umfasste neben 6 Nullmonaten (Oktober 2019 - März 2020) Anhebungen von 1,5 bzw. 1,3 % ab 1. April 2020 bzw. 1. April 2021 bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Die IG Metall lehnte dieses Angebot ebenso umgehend ab wie ein vergleichbares Angebot für das Tarifgebiet Niedersachsen/Bremen. Die Tarifverhandlungen werden in diesen Tarifgebieten voraussichtlich Ende November und Anfang Dezember fortgesetzt.

Ein erster Abschluss wurde am 25. November für Niedersachsen/Bremen erzielt: Für Oktober bis Dezember gibt es eine Pauschale von insgesamt 150 €. Löhne und Gehälter werden ab 1. Januar 2020 um 2,6 % sowie ab 1. Januar 2021 um 1,8 % erhöht. Die Laufzeit endet am 31. August 2021.

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Am 9. April hat der IG Metall-Vorstand die Forderungen für die Tarifrunde 2019 beschlossen. Danach sollen u. a. die Vergütungen bei einer Laufzeit von 12 Monaten um 5,0 % steigen und die Ausbildungsvergütungen überproportional angehoben werden. Mit seinem Beschluss folgte er dem Votum der regionalen Tarifkommissionen. Die Tarifverträge enden regional unterschiedlich zum Ende April und Mai.

Der Verhandlungsauftakt erfolgte am 30. April für die Tarifgebiete Berlin/Brandenburg und Sachsen. Die Gespräche wurden ohne eine Annäherung auf den 3. Juni vertagt. In der 2. Verhandlungsrunde in Bayern am 16. Mai legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor. Dieses sah u. a. zwei Erhöhungsschritte von 2,3 und 2,0 % für eine Laufzeit von 24 Monaten vor. Für die Auszubildenden boten sie 30 € je Ausbildungsjahr und signalisierten Gesprächsbereitschaft für eine Regelung über bessere Freistellungsmöglichkeiten vor Abschlussprüfungen. Die IG Metall lehnte das Angebot als unzureichend ab. Ein ungewöhnliches Vorgehen konstatierte die IG Metall den Arbeitgebern in Hessen anlässlich der 1. Verhandlung am 23. Mai, in welcher sie zeitgleich zwei Angebotsvarianten vorlegten. In der Variante 1 sollten die Vergütungen bei einer Laufzeit von 24 Monaten um 2,3 und 2,0 % erhöht und die Ausbildungsvergütungen um 30 bzw. 20 € angehoben werden, jeweils ab August 2019 und Oktober 2020. Die 2. Variante sah eine Erhöhung von jew. 2,0 % ab August 2019 und Oktober 2020/2021 vor, Auszubildende +30/20/20 € zu den gleichen Erhöhungszeitpunkten bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Die IG Metall hat beide Varianten als völlig unzureichend bewertet. Begleitet wurde die Tarifrunde von Demonstrationen und Warnstreiks, an denen sich bis Mitte Juni bundesweit knapp 12.000 Beschäftigte beteiligten.

In der 3. Runde in Bayern am 13. Juni konnten IG Metall und Arbeitgeber den ersten Abschluss in der Branche verzeichnen. Dieser sieht nach einem Nullmonat (Juni) zwei Erhöhungen von 2,7 und 2,6 % ab Juli 2019 bzw. 2020 vor, mindestens jedoch jew. um 80 €. Des Weiteren werden die Ausbildungsvergütungen in 2019 und 2020 in allen Ausbildungsjahren um jew. 50 € angehoben. Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis zum 31.05.21. Obendrein werden die Auszubildenden zukünftig vor beiden Teilen der Abschlussprüfung einen bezahlten freien Tag erhalten. Die Tarifparteien vereinbarten eine Erklärungsfrist bis zum 10. Juli. Der Abschluss wurde in den anderen Tarifgebieten mit regionalen Abweichungen übernommen.

Weitere Informationen zu den regionalen Abschlüssen in den Tarifpolitischen Monatsberichten Juli und August 2019.

Für die Tarifrunde 2019 hat der Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine tarifpolitische Empfehlung beschlossen, nach der die Entgelte und Ausbildungsvergütungen im Ernährungsgewerbe sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe um 5,5 - 6,5 % im Jahr 2019 steigen sollen, bei einer Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten. Darüber hinaus wird die unbefristete Übernahme von Azubis im erlernten Beruf nach ihrer erfolgreichen Ausbildung gefordert.

Die ver.di-Bundestarifkommission fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder (ohne Hessen) Verbesserungen im Gesamtvolumen von 6,0 %, mind. 200 €/Mon. (Ausz.: 100 €/Mon.) bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Darüber hinaus sollen strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung (analog öffentlicher Dienst, Bund und Gemeinden) erfolgen. Für den Krankenpflegebereich fordert ver.di 300 €/Mon.
Die Auftaktrunde am 21. Januar brachte kein Ergebnis. Laut ver.di zeigten sich die Länder gesprächsbereit, die Forderungen wurden aber als überhöht zurückgewiesen.
Auch die 2. Verhandlungsrunde am 6./7. Februar blieb ergebnislos. Laut ver.di sind die Tarifvertragsparteien in zentralen Fragen weit auseinander, da die Arbeitgeber die Forderungen nach Entgelterhöhungen pauschal ablehnen, strukturelle Verbesserungen bei der Eingruppierung nur kostenneutral erfolgen könnten und auch die Erhöhung von 300 € für die Pflegetabelle umstritten sei .

Nach einer eindrucksvollen Warnstreikwelle und zähen Verhandlungen, die sich vom 28.02. bis 03.03. zogen, konnte in der 3. Verhandlungsrunde ein Tarifergebnis erzielt werden. Die Einigung sieht Entgelterhöhungen im Gesamtvolumen von 8,0 %, mindestens 240 €/Monat, mit einer Laufzeit von 33 Monaten vor. Ver.di erklärte, dass dies das beste Ergebnis für die Länderbeschäftigten seit vielen Jahren sei. Im Einzelnen sehen die Erhöhungen folgendes vor: Ab 01.01.19 ein Gesamtvolumen von 3,2 % (darin enthalten: Anhebungen der Stufe 1 in EntgGr. 2 bis 15 um 4,5 %, für die übrigen Stufen und Gruppen 3,01 %, mind. 100 €/Monat); ab 01.01.20 eine weitere Erhöhung im Gesamtvolumen von 3,2 % (darin enthalten: Anhebungen der Stufe 1 in EntgGr. 2 bis 15 um 4,3 %, für die übrigen Stufen und Gruppen 3,12 %, mind. 90 €/Monat) und ab 01.01.21 eine Erhöhung von 1,4 % im Gesamtvolumen (darin enthalten: Anhebungen der Stufe 1 in EntgGr. 2 bis 15 um 1,8 %, für die übrigen Stufen und Gruppen 1,29 %, mind. 50 €/Monat). Die Laufzeit geht bis zum 30.09.21.

Für die Pflegekräfte wird zum 01.01.19 die Entgelttabelle der Kommunen übernommen. Es gibt 120 €/Monat zusätzlich und Erhöhungen zum 01.01.19/20 jeweils um 3,2 %, zum 01.01.21 um weitere 1,4 %.
Die Ausbildungsvergütungen werden jeweils zum 01.01.19/20 um 50 €/Monat in allen Ausbildungsjahren erhöht. Die Übernahmeregelung für Ausgebildete wird um 2 Jahre verlängert.
Darüber hinaus wurden zahlreiche strukturelle Verbesserungen in der Entgeltordnung erreicht (z. B. für Justiz, Bibliotheken, IT, Techniker, Sozial- und Erziehungsdienst, Pflegedienst, Rettungsdienst, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder und Jugendpsychotherapeuten, Meister, Arbeiter). Zum hälftigen Ausgleich der dadurch entstehenden Mehrkosten wird die Jahresssonderzahlung von 2019 bis 2022 auf das Niveau von 2018 eingefroren. Die Garantiebeträge bei Höhergruppierung werden zum 01.01.19 auf 100 € (EntgGr. 1 bis 8) bzw. 180 € (EntgGr. 9 bis 15) erhöht. Bis bisherige EntgGr. 9 wird in Gr. 9a und 9b aufgespaltet.
Die ver.di-Bundestarifkommission empfiehlt die Annahme des Ergebnisses durch eine Mitgliederbefragung. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 30.04.19 vereinbart. Am 17.04. gab ver.di das Ergebnis der Mitgliederbefragung bekannt. 83,7 % sprachen sich für die Annahme aus, die ver.di-Bundestarifkommission folgte diesem Votum und nahm das Tarifergebnis einstimmig an. Die Verhandlungen sind nun endgültig abgeschlossen.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2019 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse
 

Die 4. Verhandlungsrunde am 14. Januar brachte ein modifiziertes Arbeitgeber-Angebot: 5 Nullmonate, 2,5 % ab 1. April 2019 und 2,1 % ab 1. April 2020 bei 26 Monaten Laufzeit. Ver.di zeigte sich von diesem Angebot enttäuscht, zumal die Arbeitgeberseite auf der Möglichkeit zur Verschiebung der Tabellenerhöhungen um jeweils 6 Monate bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Unternehmen beharrte. Die Verhandlungen gehen am 19. Februar in die nächste Runde.

Die Tarifparteien erzielten in der 5. Verhandlungsrunde am 20. Februar einen Abschluss. Nach vier Nullmonaten (November 2018 - Februar 2019) steigen die Entgelte um 2,8 % ab 1. März sowie um weitere 2,7 % ab 1. März 2020. Die Laufzeit beträgt 27 Monate und endet am 31. Januar 2021. Die Tarifverhandlungen hatten bereits im Oktober 2018 begonnen und wurden von zahlreichen Warnstreiks begleitet.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2019 

Die IG BCE forderte am 27.11. in der letzten, im laufenden Betrieb stattfindenden, Tarifrunde für die Beschäftigten im Steinkohlenbergbau eine angemessene Erhöhung der Löhne und Gehälter unter Berücksichtigung des tarifpolitischen und wirtschaftlichen Umfeldes. Die zweite Tarifverhandlung am 11.12. brachte ein Ergebnis, welches nach 3 Nullmonaten (Januar bis März) eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,1 % ab 1.04.19 sowie eine Stufenerhöhung von 2,1 % ab 1.01.21 vorsieht.  Des Weiteren wird die Erholungsbeihilfe von 156 auf 700 € erhöht und ein konkreter Fahrplan vereinbart, der die Entwicklung eines neuen Tarifvertragswerkes für die Nachbergbauzeit regelt.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Januar 2019 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse.

Der Entgelttarifvertrag für die Süßwarenindustrie Nordrhein-Westfalen wurde zum 31.03.19 gekündigt. Für den Neuabschluss fordert die Gewerkschaft NGG eine Erhöhung der Entgelte um 6,5 % sowie eine überproportionale Erhöhung für die unteren Entgeltgruppen bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 125 € in allen Ausbildungsjahren erhöht werden.
In der Auftaktverhandlung am 9. April legten die Arbeitgeber kein Angebot vor, dies erfolgte jedoch in der 2. Verhandlungsrunde am 14.05.: Erhöhung der Entgelte um 2,4/2,0 % zum 01.04.19/20, Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um jeweils 50/40/40 € im 1./2./3. Ausbildungsjahr zu gleichen Daten. Die NGG bezeichnet dieses Angebot als nicht annehmbar, da es nur geringfügig über der Inflation liege, bezüglich der Laufzeit doppelt so lang sei wie die Forderung und überproportionale Erhöhungen der unteren Gruppen abgelehnt werde. Im Vorfeld zur 3. Verhandlungsrunde ruft die NGG zu Warnstreiks auf.

Am 12. Juni erzielten die Tarifparteien in der 3. Verhandlungsrunde einen Abschluss. Die Entgelte werden rückwirkend ab April um 3,0 % erhöht. Ab 1. April 2020 erfolgt eine Stufenerhöhung um 2,6 %. Die Ausbildungsvergütungen steigen um 50/40 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren ebenfalls ab April 2019/2020. Die Laufzeit beträgt 25 Monate und endet am 30. April 2021.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2019 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse.

Die NGG forderte am 1. Oktober für die Systemgastronomie in der untersten Tarifgruppe T1 eine Entgelterhöhung auf mindestens 12 €/Stunde. Damit soll ein deutlicher Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn erreicht werden. Der aktuelle Entgelttarifvertrag wurde von der NGG zum 31. Dezember gekündigt. Die erste Verhandlung findet am 4. Dezember statt.

Der Vorstand der IG Metall hat für die Tarifrunde 2019 beschlossen, eine Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie um 5,5 % ab 1. Februar zu fordern. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Der Ende Januar 2019 auslaufende Tarifvertrag zur Altersteilzeit soll unter verbesserten Konditionen fortgeführt werden. Außerdem sollen Gespräche mit dem Arbeitgeberverband bezüglich Erhöhung der Arbeitszeitsouveränität der Beschäftigten aufgenommen werden.

Die erste Gesprächsrunde am 6. Dezember 2018 verlief ohne Ergebnis. Zur 2. Verhandlung am 16. Januar legte die Arbeitgeberseite ein Angebot vor, das bei einer Laufzeit von 28 Monaten neben einem Nullmonat (Februar) und Einmalzahlungen für 6 Monate zwei Einkommenserhöhungen von jeweils 1,7 % ab 1. September 2019 bzw. 2020 vorsah. Zu einer Einigung kam es nicht. Die Verhandlungen werden am 12. Februar fortgesetzt.

Am 12. Februar wurde in der 3. Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt: 340 € Pauschale insgesamt für Februar bis Juli, 2,6 % Erhöhung ab 01.08.19, 2,3 % Stufenerhöhung ab 01.09.20, Laufzeit 24 Monate bis 31.01.21. Die Regelung zur Altersteilzeit wird mit zweistufiger Erhöhung des Aufstockungsbetrages fortgeführt. Das Urlaubsgeld wird um 2,6 bzw. 2,3 % für 2019 und 2020 angehoben.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2019

Mit der Forderung nach 6,0 % mehr Entgelt, nach einer verbesserten Altersteilzeit sowie einer Anhebung des Urlaubsgeldes geht die IG Metall in die Tarifrunde für die ostdeutsche Textilindustrie. Der Entgelttarifvertrag läuft zum 30. April aus. Außerdem sind Gespräche über die Verkürzung der Wochenarbeitszeit vorgesehen.

Am 30. April wurde sowohl eine Entgelterhöhung als auch eine Arbeitszeitreduzierung vereinbart. Die Entgelte steigen nach einem Nullmonat (Mai) ab Juni um 2,6 %, gefolgt von zwei Stufenerhöhungen von 1,6 und 2,0 % ab August 2019 und September 2020. Die Laufzeit beträgt 36 Monate und endet am 30. April 2022. Für 2019, 2020 und 2021 wird das Urlaubsgeld von 575 auf 625, 650 und 675 € erhöht. Außerdem wurde eine 6-stufige Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 37 Stunden ab 1. Januar 2020 vereinbart. Die 37-Stunden-Woche soll zum 1. Januar 2027 in Kraft treten. Eine Kündigung des Arbeitszeitabkommens zum 30. April 2025 ist allerdings möglich und dann würden die beiden letzten Stufen der Arbeitszeitreduzierung entfallen und es bliebe vorläufig bei der 38-Stunden-Woche. Außerdem wurden der Tarifvertrag zur Altersteilzeit und die Regelung zur Übernahme Ausgebildeter  bis 30. April 2022 verlängert.

Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2019

Am 11.04. beschloss die ver.di-Tarifkommission für die Beschäftigten im Versicherungsgewerbe die Forderungen für die diesjährige Tarifrunde. Die Entgelte sollen um 6,0 % erhöht werden
(80 €/Monat für Auszubildende in allen Ausbildungsjahren) mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Dazu soll es einen Anspruch zur Umwandlung von Tariferhöhungen in freie Tage geben. Für derzeit bestehende Teilzeit-Arbeitsverhältnisse wird ein Rückkehrrecht auf Vollzeit gefordert und die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten. Der Entgelttarifvertrag läuft zum 31.08. aus. Als Verhandlungstermine wurden der 19.09., 30.10. und 29.11. bereits vereinbart.

Die DGB-Tarifgemeinschaft fordert für die Beschäftigten in der Zeitarbeit (BAP, iGZ) eine Anhebung der Entgelte um 8,5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Von einer überproportionalen Anhebung erwartet die Tarifgemeinschaft einen deutlicheren Abstand der untersten Entgeltgruppe zum gesetzlichen Mindestlohn. Die aktuellen Tarifverträge laufen noch bis zum 31. Dezember. Außerdem sollen Weihnachts- und Urlaubsgeld von bisher jew. 150 - 300 €, gestaffelt nach bestehendem Beschäftigungsverhältnis, auf insgesamt ein Monatsentgelt angehoben, die Anzahl der Urlaubstage erhöht sowie die Zuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit an das Niveau des Entleihbetriebes angepasst werden.
Die 1. Verhandlungsrunde am 17. September blieb ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite erklärte eine Weiterentwicklung der Branche zu wollen, wozu aber Zeit notwendig wäre, weshalb sie eine deutlich längere Laufzeit für einen Entgeltabschluss forderte. Unter der Voraussetzung, dass die Tarifregelungen zur Entgeltfortzahlung in ihrem Sinne verändert würden, boten sie eine Erhöhung der Jahressonderzahlung in Jahresschritten auf zweimal 425 € in der höchsten Stufe ab 2024 an.

In der 2. Verhandlungsrunde am 29. 10. unterbreiteten die Arbeitgeber ein Entgeltangebot unterhalb der Inflationsrate mit einer Laufzeit von 5 Jahren. Auch die angebotene Erhöhung zur Jahressonderzahlung sowie der Urlaubstage wies die DGB-Tarifgemeinschaft als völlig unzureichend zurück. Auch am 12.11. konnte keine Einigung erzielt werden. Es gab kein neues Angebot zum Entgelt und zu Zuschlagsregelungen. Zur Jahressonderzahlung bot die Arbeitgeberseite nur eine geringfügige Erhöhung, lediglich beim Urlaub gab es Bewegung. Die DGB-Tarifgemeinschaft erwartet zur nächsten Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern einen erkennbaren Willen zur Einigung.

Am 18.12. konnte die DGB-Tarifgemeinschaft einen Abschluss erzielen:
Nach 3 Nullmonaten (Januar - März) erhöhen sich die Entgelte 
West: 1,9 % ab 01.04.20, 3,0 % Stufenerhöhung ab 01.04.21;
Ost: 2,9 % im Durchschnitt ab 01.04.20, 2,2 % Stufenerhöhung ab 01.10.20, 6,8 % im Durchschnitt Stufenerhöhung ab 01.04.21;
West und Ost: 4,1 % Stufenerhöhung ab 01.04.22 bei einer  Laufzeit von 36 Monate bis 31.12.22. Weiterhin konnte der Urlaub von 24 - 30 AT auf  25 - 30 AT, gestaffelt nach bestehendem Beschäftigungsverhältnis ab 01.01.21 angehoben werden. Das Weihnachts- und  Urlaubsgeld erhöht sich jeweils in Stufen auf 200/300/400 €, für Mitglieder tarifschließender Gewerkschaften auf 300/500/750 €, jeweils ab 2023 ab 7./13./37. Mon. des bestehenden Beschäftigungsverhältnisses, der Mitgliedervorteil wird ab 2024 dynamisiert.

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