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WSI-Mitteilungen 5/2022 WSI-Mitteilungen

WSI-Mitteilungen: Arbeit in der Langzeitpflege – Who cares?

Arbeit in der Langzeitpflege: ein Mix aus unbezahlten, formellen und informellen Arbeitsverhältnissen, wenig Standardisierung, geringe Entgelte und schwache Interessenvertretung. Wie gehen verschiedene europäische Länder mit steigenden Pflegebedarfen, Arbeitskräftemangel und Regulierung informeller Arbeit um? Welche Reformelemente können zu einer nachhaltigen Lösung der „Carekrise“ beitragen?

Strukturelle Mängel im Gesundheitswesen und Pflegebereich sind in der Coronakrise ins Blickfeld von Politik und breiter Öffentlichkeit geraten. Situationsbedingt lag der Fokus bei der Krankenpflege. Dieses Schwerpunktheft beschäftigt sich mit der nicht minder „systemrelevanten“ Langzeitpflege, die angesichts demografischer Alterung und steigender Pflegebedarfe vor großen Herausforderungen steht.

Die Arbeit in der Langzeitpflege ist durch einen Mix aus unbezahlten, formellen und informellen Arbeitsverhältnissen gekennzeichnet. Dabei sind nicht nur die arbeitsrechtliche Standards unterschreitenden „Live-in-Arbeitsverhältnisse“, also die häusliche 24-Stunden-Pflege, problematisch. Vielmehr ist die Beschäftigung in der Langzeit-pflege insgesamt durch eine eher geringe Standardisierung und Professionalisierung wie auch Entgelte gekennzeichnet, die deutlich unter dem Niveau in der Krankenpflege liegen. Zugleich ist die Interessenvertretung auf-grund der kleinbetrieblichen Struktur ambulanter Dienste, vieler privater Arbeitgeber und der Relevanz kirchlicher Träger nur gering ausgeprägt. Vor diesem Hintergrund analysieren die Beiträge dieses Heftes, wie verschiedene europäische Länder mit den Herausforderungen von steigenden Pflegebedarfen, Arbeitskräftemangel und Regulierung informeller Arbeit umgehen, welche Akteure in dem Feld relevant sind, und welche Reformelemente zu einer nachhaltigen Lösung der „Carekrise“ beitragen können.

Die WSI-Mitteilungen 5/2022 erscheinen am 4. Oktober 2022. Hier können Sie das Heft vorbestellen, unsere Zeitschrift abonnieren oder einzelne Ausgaben kaufen.

Im Einzelnen enthält das Heft die folgenden Beiträge:

Karin Gottschall, Heinz Rothgang
Arbeit in der Langzeitpflege – Who cares?

Wolfgang Schröder, Lukas Kiepe, Saara Inkinen
Die Grenzen selbstorganisierten Handelns: attraktive Pflegeberufe durch Tarifautonomie?

Andreas Albert, Sigrid Betzelt, Ingo Bode, Sarina Parschik
Die Macht der Gefühle. Emotionsregimes und Solidaritätshorizonte in der Pflegekrise

Heinz Rothgang, Karin Gottschall
Who cares? Langzeitpflege in Deutschland, Schweden und Italien

Simone Leiber, August Österle
Formalisierung des Informellen. Die Regulierung der „24-Stunden-Betreuung“ in Österreich und Deutschland

Marlene Seiffarth
Potenziale für gute Arbeit im Privathaushalt? Regulierung und Organisation migrantischer Betreuungskräfte in Italien

Giovanni Lamura, Sabrina Quattrini, Sara Santini, Mirko Di Rosa, Stecy Yghemonos, Marco Socci
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf informell Pflegende in Europa. Ergebnisse einer Befragung

Kristin Noack, Greta-Marleen Storath
Migrantische Arbeitskräfte in der formellen Altenpflege in Deutschland und Schweden

Bernhard Emunds, Eva Kocher
Modelle von Live-in-Care. Rechtswissenschaftliche und sozialethische Vorschläge zur Weiterentwicklung einer personenbezogenen Dienstleistung

Thomas Kalwitzki, Heinz Rothgang
Personalbemessung – auf dem Weg zu einem kompetenzorientierten Personaleinsatz?

Karin Jurczyk, Barbara Thiessen
Großputz! Care nach Corona neu gestalten

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