Analysen anhand des Erwerbspersonenpanels der Hans-Böckler-Stiftung: Verschwörungsdenken und die Abwertung Ukraine-Geflüchteter in der sich zuspitzenden Energiekrise
Der vorliegende Report analysiert anhand von Befragungsdaten des HBS-Erwerbspersonenpanels (N=6.234) vom April/Mai 2022 vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der sich zuspitzenden Energiekrise Ausprägungen rechtspopulistischer Einstellungen in Deutschland. Hierzu wird auf das Verschwörungsdenken und die Abwertung von geflüchteten Ukrainer*innen fokussiert. Die Analysen zeigen hohe Zusammenhänge zwischen den beiden Phänomenen und größere Zustimmungsraten unter Befragten jüngeren Alters sowie unter Befragten mit niedrigem Schulabschluss oder geringem Haushaltseinkommen; jedoch auch, dass die Phänomene keineswegs ausschließlich in diesen Populationen verortet werden können. Analysen früherer Einstellungen der Befragten ergeben, dass viele Zustimmende auch zuvor Verschwörungsdenken mit Bezug zur Pandemie teilten und gegen den Regierungskurs aufbegehrten. Finanzielle Sorgen und Belastungen sowie ein geringes Vertrauen in politische Institutionen erweisen sich schließlich als hochrelevante Erklärungsfaktoren, die in Kombination einen bedeutenden Wirkmechanismus in der aktuellen Krise darstellen.
Quelle
Hövermann, Andreas:
Verschwörungsdenken und die Abwertung Ukraine-Geflüchteter in der sich zuspitzenden Energiekrise
WSI Report, Düsseldorf, 41 Seiten