Reallöhne haben nach Krisenverlusten weiterhin Aufholbedarf: Europäischer Tarifbericht des WSI - 2023 / 2024
Auch im Jahr 2023 sind die Reallöhne in der Europäischen Union weiter gesunken - trotz anziehenden Wachstums der Nominallöhne und fallender Inflationsraten. Erst für das laufende Jahr zeichnet sich eine langsame Erholung ab. Dies stabilisiert die Einkommensverteilung zwischen Arbeit und Kapital und stärkt die Binnennachfrage. Aus Sicht der Beschäftigten ist damit die Krise nicht überwunden: Sie haben den Großteil der realen Einkommenseinbußen getragen, die mit dem Energiepreisschock infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine verbunden waren. Aus der nachwirkenden Absenkung des Reallohnniveaus ergibt sich für die Lohnpolitik weiterhin Aufholbedarf, um zu einer gerechteren Lastenverteilung zwischen Arbeit und Kapital beizutragen.
Quelle
Janssen, Thilo; Lübker, Malte:
Europäischer Tarifbericht des WSI - 2023 / 2024
WSI Report, Düsseldorf, 21 Seiten