warum der Sozialstaat schlechter vor Armut schützt: Weniger Umverteilung
Die Dekade 2010 bis 2019 war ein Jahrzehnt mit starkem Wirtschaftswachstum: Löhne und Gehälter stiegen deutlich an, Erwerbslosigkeit sank auf ein sehr niedriges Niveau. Gleichzeitig lässt in diesem Zeitraum die Umverteilungskraft des Steuer- und Transfersystems deutlich nach. Die hohe Ungleichheit der auf dem Arbeitsmarkt erzielten Markteinkommen wird zunehmend weniger durch Steuern und Transferzahlungen abgemildert. Zugleich sind staatliche Transfereinkommen, allen voran die Rente, immer weniger in der Lage, Menschen tatsächlich vor Armut zu schützen. Für die Individuen wie auch für die Gesellschaft als Ganzes bleibt das nicht folgenlos.
Quelle
Spannagel, Dorothee; Brülle, Jan (2025):
Weniger Umverteilung - warum der Sozialstaat schlechter vor Armut schützt
WSI Report Nr. 99, Düsseldorf, 18 Seiten