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Tarifarchiv - Tarifrunden Tarifarchiv

Tarifrunde 2025: Aktueller Überblick

Die DGB-Gewerkschaften verhandeln 2025 neue Vergütungstarifverträge für 7,5 Millionen Beschäftigte. Mehr zu den Verhandlungen in den einzelnen Bereichen auf dieser Seite.

Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im Jahr 2025 für knapp 7,5 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Wann in welchem Bereich verhandelt wird, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender des WSI. Alle Forderungen und Abschlüsse der Tarifrunde 2025 für wichtige Branchen hier auf einen Blick (pdf).

Am 23.01. eröffnete die zentrale Tarifkommission der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Tarifrunde 2025 mit ihrer Forderung an die Deutsche Bahn AG (DB AG). Die Forderung umfasst eine Entgelterhöhung um 7,6 %, für Schichtarbeiter weitere 2,6 %, die in zusätzliche freie Tage eintauschbar sein sollen, sowie einen EVG-Mitgliederbonus von 500 €. Ziel ist auch eine Korrektur von Ungleichheiten in der Entgeltstruktur, wobei noch offene Berufsgruppen angepasst werden sollen. Für die Auszubildenden fordert die EVG eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 € sowie einen Mietkostenzuschuss von bis zu 450 € monatlich. Die Deutsche Bahn AG erklärte, sie werde die Forderungen prüfen und bewerten. Die Verhandlungen finden erstmals während der Friedenspflicht statt. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage und politischen Forderungen nach einer Zerschlagung der Deutschen Bahn strebt die EVG einen Tarifvertrag an, der Einkommenssicherheit und Beschäftigung auch über einen möglichen Regierungswechsel hinaus gewährleistet.

In der 1. Tarifrunde am 28.01. unterbreitete die Deutsche Bahn AG ein erstes Angebot. Allerdings wird die angebotene Entgelterhöhung von 4,0 % bei 37 Monaten Laufzeit als unzureichend kritisiert. Zudem komme das EVG-Zusatzgeld für ausgewählte Schichtarbeitende in Höhe von 2,6 % erst ab 2027 und berücksichtige zu wenig Beschäftigte. Positiv bewertete die EVG, dass das Angebot auch für DB-Cargo-Beschäftigte gilt, lehnte jedoch ein einseitiges Sonderkündigungsrecht der Arbeitgeberseite ab. Für den 03.02. rief die EVG zu einer Großdemonstration zur Zukunft der Deutschen Bahn in Berlin auf, wo den Forderungen zur Tarifrunde Nachdruck verliehen werden sollte.

Am 04./05.02. trafen sich EVG und Deutsche Bahn AG zur 2. Verhandlungsrunde, in der die DB AG ein erweitertes und verbessertes Angebot vorlegte. Erste Teileinigungen wurden erzielt, wie z. B. eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung oder der Wegfall eines einseitigen Sonderkündigungsrechtes der Arbeitgeberseite für DB Cargo. Das EVG-Zusatzgeld soll nun auch für den Dienstleistungsbereich gelten und zusätzlich soll es ein zweites tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 1,3 % für Schichtarbeitende mit besonderen Belastungen geben. Keine Einigung gab es bisher bezüglich der Laufzeit sowie der angebotenen Entgelterhöhung von 4,0 %. Auch die von der EVG geforderten Anpassungen in der Entgeltstruktur müssen noch verhandelt werden. 

Am 16.02., in der 3. Verhandlungsrunde, konnten EVG und die Deutsche Bahn AG ein Ergebnis erzielen. Zum 01.04. wird es eine Einmalzahlung von 200 € geben, gefolgt von einer Entgelterhöhung über 2,0 % ab 01.07. sowie eine Stufenerhöhung von 2,5 % ab 01.07.2026 bei einer Laufzeit von 33 Monaten bis zum 31.12.2027. Ab 2026 wird das EVG-Zusatzgeld eingeführt. Zunächst nur für alle Schichtarbeitenden in Höhe von 2,6 % des Jahreseinkommens. Hier wird die Möglichkeit der teilweisen Umwandlung in 2 freie Tage ab 2027 eingeräumt. Weitere 2,0 % des Jahreseinkommens erhalten dann ab 2027 alle Arbeitnehmer. Dieses Zusatzgeld wird in Form einer Einmalzahlung vergütet, zahlbar jeweils im Dezember des Jahres. Verbesserungen in der Gehaltsstruktur von Lokführer:innen, Rangierpersonal und Verwaltungsmitarbeiter:innen wurden ausgehandelt und werden am Ende der Laufzeit in Kraft treten. Im Frühjahr 2025, 2026 und 2027 können EVG-Mitglieder jeweils 156 € Erholungsbeihilfe steuerfrei abrufen. Die Entgelterhöhungen gelten auch für die Beschäftigten der DB Cargo. Das von der Arbeitgeberseite geforderte einseitige Sonderkündigungsrecht entfällt. Wie eingangs berichtet, war auch die Beschäftigungssicherung eine Forderung der EVG, die nun bis Ende 2027 garantiert ist. Auszubildende erhalten zum 01.07. und 01.07.2026 jeweils eine Erhöhung von 50 €/Mon. Der Mietkostenzuschuss für Auszubildende erhöht sich künftig auf 70 %, max. 400 €/Mon.

Am 26.11.2024 verkündete die ver.di-Tarifkommission ihre Forderungen für die anstehende Tarifrunde bei der Deutschen Post AG (DP AG). Vorausgegangen war eine Mitgliederbefragung, an der sich über 45.000 Mitglieder beteiligten. Ver.di forderte für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung um 7,0 % mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Weiterhin wurden 3 zusätzliche Urlaubstage sowie ein weiterer Urlaubstag nur für ver.di-Mitglieder gefordert. Begründet wurde die Forderung von zusätzlichen Urlaubstagen mit der hohen körperlichen Belastung aufgrund schwerer Pakete, der ca. 90 % der Mitarbeiter ausgesetzt sind und damit einhergehend dem notwendigen Gesundheitsschutz. Die höheren Löhne sollen die gestiegenen Lebenshaltungskosten auffangen. Mit der Kündigung der Entgelttabellen und der Urlaubsregelungen zum 31.12.2024 endete ab diesem Datum auch die Friedenspflicht.

Die 1. Tarifverhandlung am 08.01. verlief ergebnislos. Von Seiten der Arbeitgeber wurde kein Angebot vorgelegt und die Forderungen von ver.di wurden zurückgewiesen.

Die 2. Verhandlungsrunde am 23./24.01. brachte ebenfalls keine Annäherung der Tarifvertragsparteien. Von der Deutschen Post AG wurde auch in diesem Termin kein Angebot vorgelegt. Angesichts dessen hat sich ver.di dazu entschlossen, bundesweit, bis zur 3. Verhandlungsrunde am 12. - 14. Februar zu diversen Warnstreiks aufzurufen.

In der 3. Tarifverhandlung vom 12. - 14.02. legte die Deutsche Post ihr erstes Angebot vor. Es sah nach 6 Nullmonaten (Januar - Juni) eine gestaffelte Entgelterhöhung von 1,8 % im Juli und 2,0 % ab Oktober 2026 vor, bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Beschäftigte mit weniger als 30 Urlaubstagen sollten einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten. Im Anschluss an die Verhandlung lehnte die Tarifkommission dieses erste Angebot als unzureichend ab. Bis zur nächsten Verhandlung wurde zu ausgeweiteten Warnstreiks aufgerufen.

Die 4. Verhandlungsrunde am 03./04.03. führte zu einem Abschluss für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten sowie für Auszubildende und dual Studierende. Zum 01.04. erhöhen sich die Vergütungen um 2,0 %, gefolgt von einer Stufenerhöhung von 3,0 % ab dem 01.04.26 bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31.12.26. Darüber hinaus hat man sich auf einen zusätzlichen Urlaubstag für alle Beschäftigten geeinigt. Ab dem 16. Beschäftigungsjahr profitieren sie von einem weiteren zusätzlichen Urlaubstag. Vom 10. - 28.03. wird zunächst eine Mitgliederbefragung über die Annahme des Tarifergebnisses stattfinden, bevor die Tarifkommission am 31.03. final über den Abschluss des Ergebnisses entscheidet.

Nach dem Auslaufen des Branchenmindestlohns in der Fleischwirtschaft zum 30.11.24 trafen sich die Gewerkschaft NGG und der Sozialpolitische Ausschuss der deutschen Fleischwirtschaft (SPA) am 06.02. zu Verhandlungen über eine neue Mindestlohnregelung. Die NGG fordert einen Stundenlohn von 14,50 €. Statt Verhandlungen gab es jedoch lediglich ein Sondierungsgespräch, was die NGG scharf kritisierte. Sie drängt nun auf einen neuen Termin und betont die Bedeutung eines fairen Mindestlohns sowohl für die Beschäftigten als auch für das Ansehen der Branche.

Ein neuer Verhandlungstermin ist derzeit noch nicht veröffentlicht.

Die IG Metall fordert in der anstehenden Tarifrunde im Kfz-Handwerk eine Erhöhung der Entgelte, Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent sowie 170 Euro mehr für Auszubildende bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem verlangt die Gewerkschaft Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten. Die Forderungen basieren auf einer Befragung von mehr als 12.000 Beschäftigten der Branche. Laut IG Metall ist die wirtschaftliche Lage der Branche gut; insbesondere floriert der Gebrauchtwagenhandel. Gleichzeitig sind die Werkstätten durch hohe Auslastung und Fachkräftemangel stark belastet. 54 Prozent der Befragten berichten von wachsender Arbeitsbelastung und einer zunehmenden Abwanderung von Fachkräften in besser bezahlte, weniger belastende Branchen. Zudem wird es schwieriger, neue Auszubildende zu gewinnen, da die Vergütung im ersten Ausbildungsjahr lediglich 960 Euro beträgt. 70 Prozent der Befragten sprechen sich deshalb für eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen aus. Die IG Metall ruft zur aktiven Beteiligung an den Tarifverhandlungen auf, um die Forderungen durchzusetzen. Die Friedenspflicht endet am 31. März 2025, sodass ab dem 1. April Warnstreiks möglich sind. Die Verhandlungen finden regional statt.

Der Auftakt der Tarifrunde 2025 fand am 18.03. in Berlin für das Tarifgebiet NordOst statt und endete ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Am 23.04. werden die Verhandlungen fortgesetzt. Die nächsten Verhandlungen in der Branche finden zwischen dem 24. und 31. März in Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern statt.

Zur Vorbereitung der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, Bund und Gemeinden, wurde eine Beschäftigtenbefragung gestartet, die bis zum 27.09.24 lief. Laut ver.di stehe neben einer Entgelterhöhung auch das Thema Arbeitszeit zur Diskussion. Zu diesem Thema hatte ver.di schon zuvor eine Befragung durchgeführt. 

Am 09.10.24 hat die ver.di-Bundestarifkommission die Forderungen beschlossen. Die Entgelte sollen im Volumen um 8,0 %, mindestens
350 €/Monat
 steigen bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Weitere Forderungen sind u. a. höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten, Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 €/Monat in allen Ausbildungsjahren und unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie deren Eingruppierung in Erfahrungsstufe 2, 3 zusätzliche freie Tage zum Ausgleich der zunehmenden Arbeitsbelastung sowie einen weiteren zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Neuabschluss eines Altersteilzeittarifvertrages mit Bevorzugung für Beschäftigte in besonders belastenden Berufen, eine bezahlte Pause in der Wechselschicht für Arbeitnehmer:innen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Außerdem wird für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“ gefordert. Hierüber sollen die Beschäftigten selbst verfügen können und z. B. die Wahlmöglichkeit erhalten, ob sie die abgeschlossene Entgelterhöhung in Geld oder Zeit erhalten möchten. Auch soll die Möglichkeit gegeben werden, weitere Vergütungsbestanteile dort zu buchen. Das Konto soll zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, für zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden können.

Ver.di will mit diesen Forderungen insbesondere die Kaufkraft und damit die Binnennachfrage stärken. Die deutliche Erhöhung der Einkommen soll dazu beitragen, dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um Arbeitskräfte mithalten könne. Die Beschäftigten würden die Folgen unbesetzter Stellen und Personalknappheit immer mehr spüren. Es müsse alles getan werden, um diesen durch höhere Einkommen, mehr Zeitsouveränität und Entlastung attraktiver zu machen.

Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) reagierte auf die Forderungen u. a. damit, dass diese überzogen seien und die Handlungsfähigkeit der Kommunen gefährde.

Ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit der GdP, der GEW und der IG BAU. 

In der 1. Verhandlungsrunde am 24.01. legten die Arbeitgeber kein Angebot vor und die Verhandlungen wurden ergebnislos auf den 17./18.02. vertagt. Ver.di bekräftigte ihre Forderungen und erwarte ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite in der 2. Verhandlungsrunde.

Aber auch die 2. Verhandlungsrunde verlief ergebnislos. Die Arbeitgeberseite sei nicht bereit, ein Angebot zur Entgelterhöhung, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen oder zur Entlastung der Beschäftigten vorzulegen. Klare Position bezogen die Arbeitgeber, laut der Gewerkschaften, lediglich zu einer langen Laufzeit von bis zu 36 Monaten.

Im Vorfeld der Tarifverhandlungen gab es bundesweite Warnstreiks und Protestaktionen. Aufgrund des furchtbaren Anschlags auf eine ver.di-Demonstration in München, verzichteten die Gewerkschaften auf eine Protestkundgebung vor der 2. Verhandlungsrunde. Stattdessen fand eine Gedenkveranstaltung statt.

Bis zur nächsten Verhandlungsrunde vom 14. bis 16.03. rufen die Gewerkschaften zu weiteren Warnstreiks auf. So zum Beispiel am 20.02. bundesweit in den Ver- und Entsorgungsbetrieben und am 21.02. in 6 Bundesländern im öffentlichen Personennahverkehr.

Die um einen Tag verlängerte 3. Verhandlungsrunde vom 14. bis 17.03. blieb ebenfalls ergebnislos. In der Woche zuvor beteiligten sich bundesweit rund 150.000 Beschäftigte an Warnstreiks.

Laut ver.di unterbreiteten die Gewerkschaften zu allen Themen immer wieder Vorschläge für eine Einigung, sie bewegten sich damit bis an ihre „Schmerzgrenze“. Doch die Arbeitgeber hätten sich den wichtigen Forderungen weitgehend verweigert. So boten sie u. a. nach 9 Nullmonaten eine Erhöhung von 2,0 % ab 01.10., 2,0 % Stufenerhöhung ab 01.07.26 und eine weitere Stufenerhöhung von 1,5 % ab 01.07.27 an mit einer Laufzeit von 36 Monaten. Damit würde noch nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen.
Auch nach dem Angebot der Gewerkschaften zu einer weiteren Verhandlungs-runde blieben die Arbeitgeber bei ihrer Ablehnung, erklärten das Scheitern der Verhandlungen und riefen die Schlichtung an.

2 Tage nach Anrufung der Schlichtung tritt die Friedenspflicht ein und die Warnstreiks müssen vorerst ausgesetzt werden. Eine Schlichtungskommission wird eingesetzt und jede Seite benennt eine*n unparteiische*n Schlichter*in. Schlichter auf Gewerkschaftsseite ist Hans-Henning Lühr, Roland Koch für die Arbeitgeberseite. Letzterer hat in dieser Schlichtung den Vorsitz und ist damit stimmberechtigt.

Am 12.12.2024 beschloss die ver.di Tarifkommission die Forderung nach einer Einkommenserhöhung von 7,5 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Dabei orientiert sich die Tarifkommission am Ergebnis der Beschäftigtenbefragung. Die aktuell gültigen Verträge laufen zum 31.01.25 aus.

Die erste Tarifverhandlung am 28.01.2025 ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Ein konkretes Angebot legte die Arbeitgeberseite nicht vor.

Die zweite Verhandlungsrunde am 18.02.2025 endete ebenfalls ergebnislos. Zwar legte die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vor, das jedoch als unzureichend von ver.di bewertet wurde. Das Arbeitgeberangebot beinhaltete eine Erhöhung von 1,8 % ab Herbst 2025 und weitere 2,3 % ab Spätsommer 2026 bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31. Januar 2027. Seit Mitte Februar kam es bundesweit bei mehr als 40 Betriebe zu Warnstreiks.

In der dritten Verhandlungsrunde am 05.03.2025 konnte nach intensiven Verhandlungen am 06.03. ein Abschluss erzielt werden. Nach fünf Nullmonaten (Februar bis Juni) steigen die Löhne und Gehälter um 2,0 % ab 01.07. sowie um weitere 2,4 % ab 01.05.26 und 1,1 % ab 01.01.27. Die Laufzeit beträgt 27 Monate und endet am 30.04.27.

Der Abschluss steht unter dem Zustimmungsvorbehalt durch die Tarifkommission.

 

Ende Oktober hatte ver.di die Lohn- und Gehaltsverträge mit dem Verband Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg e.V. (VVL) fristgerecht zum 31.12.24 gekündigt. In die diesjährige Tarifrunde für das private Verkehrsgewerbe Brandenburg ging ver.di mit der Forderung einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 400 €, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Des Weiteren wurde eine Einführung von Gruppenstufen im Lohntarifvertrag in Form von Zulagen gefordert, nach 2 Jahren in der jeweiligen Lohngruppe 100 €, nach 4 Jahren 150 €. In der 3.Tarifrunde am 30.01. erzielten ver.di und der VVL einen Abschluss. Demnach wird es eine Erhöhung von 180 € für alle Lohn- und Gehaltsgruppen ab dem 01.02.25 geben. Am 01.02.26 folgt eine Stufenerhöhung um 3,0 %, bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis zum 31.12.26. Die Lohngruppe VII wird gestrichen. Ab dem 01.02.26 werden Erfahrungsstufen in den Lohngruppen eingeführt, nach 2 Jahren 50 € und ab 4 Jahren 100 € mehr im Monat.

Aufgrund der bundesweiten Forderung für die Süßwarenindustrie (9,9 %, mindestens 360 €/Mon., Laufzeit 12 Monate) fand die 1. Verhandlungsrunde für das Bundesgebiet Ost am 22.01. statt. Die Arbeitgeber boten eine Erhöhung an, die über der aktuellen Inflationsrate von 2,4 % liegen soll sowie eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge. Die NGG lehnte dieses Angebot ab und will bundesweit zu Warnstreiks aufrufen.

Am 14.02. in der 2. Verhandlungsrunde gab es ebenfalls keine Einigung.

In der 3. Verhandlungsrunde am 27.02. legten die Arbeitgeber ein überarbeitetes Angebot vor. Es sieht nach 4 Nullmonaten (Februar - Mai) eine Erhöhung der Entgelte von 5,0 %, mindestens jedoch 135 €/Mon. ab dem 01.06. sowie eine Stufenerhöhung von 2,5 % ab dem 01.07.2026 bei einer Laufzeit von 23 Monaten bis 31.12.2026 vor. Die Wochenarbeitszeit soll ab dem 01.01.2026 von 39 auf 38 Stunden reduziert und bis 31.03.2028 festgeschrieben werden. Die Ausbildungsvergütungen sollen ab 01.06. um 100 €/Mon. und ab 01.07.2026 um weitere 50 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren erhöht werden.

Die NGG wird hierzu eine Mitgliederbefragung durchführen und sich gegenüber der Arbeitsgeberseite bis zum 12.03. erklären.

Bei Ablehnung des Angebots gelten folgende Regelungen als vereinbart. Nach 1 Nullmonat (Februar) Erhöhung der Entgelte von 5,0 %, mindestens jedoch 135 €/Mon. ab dem 01.03. sowie eine Stufenerhöhung von 2,5 % ab 01.04.2026 mit einer Laufzeit von 22 Monaten bis 30.11.2026. Die Ausbildungsvergütungen werden zu gleichen Daten um 100 bzw. 50 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren erhöht. Zudem wird eine Erholungsbeihilfe von 135 € mit Auszahlung zu Beginn der Sommerferien gewährt.

 

Die NGG-Mitglieder entschieden sich für die Annahme des Angebots.

Bisherige Berichterstattung unter Tarifrunde 2024 – Aktueller Überblick

Die Tarifverhandlungen laufen seit Juli 2024 und blieben bisher ohne Einigung. Zuletzt brachte auch die 5. Verhandlungsrunde Ende Januar 2025 kein Ergebnis.

Anfang Februar einigten sich die Gewerkschaft NGG und der Bundesverband der Systemgastronomie einvernehmlich darauf, den Tarifkonflikt am 11.03.2025 von einem neutralen Schlichter beilegen zu lassen.

Der Vorstand der IG Metall hat für die Tarifrunde 2025 am 21.01. beschlossen, eine Anhebung der Löhne und Gehälter für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie um 6,5 %, mindestens 200 €/Monat, zu fordern. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen. Die Bedingungen der tariflichen Altersteilzeit sollen verbessert werden und geplant sind auch Gespräche zu Mitgliedervorteilsregelungen. 

Die 1. Tarifverhandlung am 30.01. verlief ergebnislos. Von Seiten der Arbeitgeber wurde kein Angebot vorgelegt und die Forderungen von der IG Metall wurden zurückgewiesen. 

In der 2. Tarifverhandlung am 25.02. weist die IG Metall das Angebot der Arbeitgeber zurück und kündigt Warnstreiks an. Über 300 Beschäftigte demonstrierten zuvor vor dem Verhandlungslokal für ihre Forderungen. Am 28.02. endet die Friedenspflicht und ab dem 01.03. können die Beschäftigten für ihre Forderungen in den Warnstreik treten. Das Angebot der Arbeitgeber beinhaltete eine Erhöhung von 1,3 % zum 01.11.25 und eine weitere von 1,7 % zum 01.11.26. Die IG Metall bewertete dieses Angebot als inakzeptabel.

Die 3. Verhandlungsrunde am 12.03. endete ebenfalls ohne Ergebnis. Ca. 500 Beschäftigte demonstrierten vor dem Verhandlungslokal für ihre Forderungen. Die Arbeitgeber legten zwar ein leicht verbessertes Angebot vor, was aber von der IG Metall-Verhandlungskommission abgelehnt wurde. Das Angebot beinhaltete lediglich eine Erhöhung der Prozente um 0,2 ab 01.11.25 und 0,3 ab 01.11.26 zuzüglich einer Einmalzahlung von Euro 200,00. Auch bei der Fortführung und Verbesserung der Altersteilzeitvereinbarung blieb das Angebot hinter den Forderungen der IG Metall zurück. Die Gespräche zum Mitgliederbonus wurden weiterhin verweigert. Nun soll eine zweite Warnstreikwelle den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

Die 4. Verhandlungsrunde findet voraussichtlich am 10.04. statt.

An einer ver.di-Mitgliederbefragung zur Tariferhöhung für das Versicherungs-gewerbe beteiligten sich rund 17.000 Arbeitnehmer*innen. Sie sprachen sich für eine 2-stellige Erhöhung aus und seien auch bereit, falls erforderlich, dafür zu streiken.

Auf dieser Grundlage beschloss die ver.di-Tarifkommission die Forderungen für die diesjährige Tarifrunde. Erhöhung der Entgelte um 12,0 % mit einer Laufzeit von 12 Monaten, dabei überproportionale Erhöhung der unteren Gruppen als soziale Komponente. Weiterhin wird eine Erhöhung des Fahrtkosten-zuschusses und eine Entfristung und Verbesserung des Qualifizierungs-tarifvertrags gefordert sowie eine Verlängerung aller zum 31.12. auslaufenden Tarifverträge (u. a. Altersteilzeit, Umwandlung der Sonderzahlung in Freizeit). Für die Auszubildenden sollen die Vergütungen um 250 €/Mon. in allen Ausbildungsjahren erhöht, Ausgebildete unbefristet übernommen und freie Tage zur Prüfungsvorbereitung gewährt werden. Ver.di fordert einen Tarifvertrag Transformation, der Regelungen zu gesunder Arbeit, mehr Zeitsouveränität, altersgerechtes Arbeiten und die Sicherung von Arbeitsplätzen beinhalten soll.

Mit diesen Forderungen sollen die Reallohnverluste der vergangenen Jahre ausgeglichen, ein Beitrag zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit geleistet und die Branche für junge Menschen attraktiver gemacht werden.

Verhandlungstermine sind für den 21.03., 28.04. und 23.05. vereinbart.

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