Quelle: HBS
TarifarchivTarifrunde 2015: Überblick über die Tarifrunde 2015
Das Tarifgeschehen 2015 wurde durch eine Reihe von harten Arbeitskämpfen geprägt: Dies betraf die Tarifverhandlungen um die Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes, die Auseinandersetzung bei der Deutschen Post AG um die Absenkung der Tarife für die ZustellerInnen in neu gegründeten Regionalgesellschaften und nicht zuletzt den Konflikt zwischen der Deutschen Bahn AG und der GDL.
Forderungen und Abschlüsse hier auf einen Blick:
Am 10.11.14 empfiehlt der Hauptvorstand der IG BCE eine Entgeltforderung von 4 - 5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten, die Weiterentwicklung des Tarifvertrags Demografie und Lebensarbeitszeit sowie den Ausbau des Demografiefonds. Ebenfalls sollen Modelle zum gleitenden Übergang in die Rente wie eine Vier- und Drei-Tage-Woche ab dem 60. Lebensjahr voran gebracht werden. Entgelttarifverträge enden regional unterschiedlich von Ende Februar bis Ende April 2015. 22.01.15: Endgültige Forderung: 4,8 % mehr Entgelt und Weiterentwicklung der Demografie-Tarifverträge. Die regionalen Verhandlungen zwischen dem 27.01. und 4.02. blieben ohne Ergebnis. Ergebnisloser Verhandlungsauftakt auf Bundesebeneam 24.02. in Kassel. 1. Arbeitgeberangebot in der 2. bundesweiten Runde am 12. März: Nach 2-3 Leermonaten ein Plus von 1,6 % bei einer Laufzeit von 15 Monaten sowie im Jahr 2016 200 € in die betrieblichen Demografiefonds. Aus Sicht der IG BCE eine Provokation. Die IG BCE plant vom 17.-25.03. fünf Großdemonstrationen in Hamburg, Köln, Frankfurt, Ludwigshafen und Burghausen.Einigung in der Verhandlungsrunde am 26./27.03. in Stuttgart: Nach 1 Leermonat 2,8 % mehr Entgelt bei einer Gesamtlaufzeit von 17 Monaten. Sonderregelungen für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Aufstockung des Demografiebeitrags von 338 € je Beschäftigten/Jahr in zwei Stufen auf 550 € im Jahr 2016 und auf 750 € im Jahr 2017.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2015 in Das Wichtigste in Kürze und in Tarifabschlüsse
In der 5. Verhandlungsrunde am 14.01.2015 lehnte die EVG unterschiedliche Einmalzahlungen für verschiedene Beschäftigtengruppen ab. In der 6. Verhandlungsrunde unterbricht die EVG am 23.01. die Verhandlungen. In einer gemeinsamen Sitzung des Bundesvorstandes und der Tarifkommission am 27.01. beschließt die EVG ultimativ die Forderung einer Abschlagszahlung von 100 Euro für jeden Monat seit Auslaufen der Tarifverträge. 30.01.2015: 750 € Abschlagszahlung für EVG-Mitglieder (im Dienstleistungsbereich 300 €, da hier die Tarifverträge später ausgelaufen sind). 7. Verhandlungsrunde am 18.02.: Einigkeit über weiteren Verfahrensweg, die Erweiterung der Verhandlungskommission um Vertreter des Dienstleistungsbereichs sowie zur Vereinbarung eines TV zur Weiterentwicklung des Entgeltsystems. Annäherung in Detailfragen für einen TV zur Weiterentwicklung des Entgeltsystems in der 8. Verhandlungsrunde am 09.03.2015. Die Arbeitgeberseite wird Vorschläge vorlegen, die die EVG-Tarifkommission am 19.03. bewertet und berät. Sollte in der nächsten Verhandlungsrunde am 25.03. kein Durchbruch erzielt werden, fordert die EVG weitere Vorschusszahlungen in Höhe von 100 €/Monat bis zum endgültigen Abschluss.
Klärung von Inhalten und Sachfragen in der 9. Verhandlungsrunde am 25.03. Somit Klarheit für die EVG, welche Forderungen verhandelt werden können bzw. durch Streik durchgesetzt werden müssten. Abschluss eines TV zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Funktionsgruppen und des Entgeltsystems für alle Unternehmen der DB AG ist unstrittig. Arbeitgeber sagt deutlich verbessertes materielles Angebot für die Verhandlungsrunde am23.04. zu.
Am 14.04. haben EVG-Bundesvorstand und Tarifkommission das weitere Vorgehen beschlossen: Die EVG fordert einen Abschluss zum 01.06.2015 (6 %, mind. 150 €/Mon.), 100 € Pauschale für März - Mai 2015, Umsetzung der noch offenen weiteren Forderungen (z. B. Anwendung des Demografie-TV für EVG Lokführer), Vereinbarung der bereits einvernehmlich geklärten Forderungen.
Detailliertes Arbeitgeberangebot zu allen EVG-Forderungen in der 10. Verhandlungsrunde am 23.04., jedoch nicht für den Dienstleistungsbereich, dieser solle später verhandelt werden.
Am 29.04. Arbeitgeberangebot zur Entgelterhöhung: insg. 4,7 % in 2 Schritten bei einer Laufzeit von 29 Monaten, jedoch mit abweichendem Laufzeitende für den Dienstleistungsbereich. Darin sieht die EVG eine Spaltung der Belegschaft, auch müsse das Angebot materiell nachgebessert werden. Verhandlungsrunde am 12.05.: EVG bekräftigt Forderung nach kürzerer Laufzeit und gleichem Laufzeitende und verlangt ein verbessertes Entgeltangebot.
12. Verhandlungsrunde am 21.05.: Einigung in allen strukturellen Fragen, Arbeitgeberzusage für gleiches Laufzeitende der Tarifverträge aller Bereiche, Annäherung bei Laufzeit des ETV und der prozentualen Erhöhung sowie sozialer Komponente. Es besteht interner Abstimmungsbedarf auf Arbeitgeberseite. Letzte noch offene Punkte werden abschließend am 27.05. verhandelt, neuer Tarifvertrag könnte dann, wie von der EVG gefordert, zum 01.06.2015 in Kraft treten.
27.05. EVG erreicht Abschluss:
1.100 € Pauschale für August 2014 bis Juni 2015 (750 € bereits gezahlt),
3,5 %, mind. 80 €/mtl. ab 01.07.2015,
1,6 % Stufenerhöhung, mind. 40 €/mtl. ab 01.05.2016,
Laufzeit: 26 Monate bis 30.09.2016.
Der Abschluss umfasst weiterhin u. a.:
die Gleichbehandlung der ArbeitnehmerInnen im Dienstleistungsbereich beim Laufzeitende und den Erhöhungsschritten,
Tarifvertrag für EVG-Lokomotivführer,
Vereinbarung eines Tarifvertrags "Arbeit 4.0" u. a. zur Einführung eines neuen flexibleren Vergütungssystems zum 01.01.2016 sowie zur Gestaltung der Veränderungen der Arbeitswelt durch zunehmende Digitalisierung,
Vereinbarung zur Überarbeitung der Struktur der Arbeitszeitkonten,
Vereinbarung für kollisionsfreie Tarifverträge innerhalb der DB AG.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juni 2015
30.06.15: GDL und DB AG stimmen Schlichterspruch zu:
350 € Pauschale neben der bereits geleisteten Vorschusszahlung,
3,5 %, mind. 80 €/mtl. ab 01.07.15,
1,6 % Stufenerhöhung, mind. 40 €/mtl. ab 01.05.16,
Laufzeit: 27 Monate bis 30.09.16.
Der Abschluss umfasst weiterhin u. a.:
einen Bundesrahmentarifvertrag für GDL-Zugpersonal,
Absenkung der Referenzarbeitszeit von 39 auf 38 Std./Woche ab 2018,
Reformierung des Arbeitszeitsystems,
eine Langfrist-Garantie für die GDL als Tarifpartner der DB AG,
neues Schlichtungsverfahren,
Programm zur Reduzierung der Belastung von Lokführern.
Januar 2015: ver.di kritisiert die Ankündigung der Deutschen Post AG, einen Teil der bislang zum Haustarif befristet angestellten Beschäftigten in die deutlich niedriger tarifierten neu gegründeten 49 DHL Delivery GmbHs abzuschieben. Dies sei ein Verstoß gegen bestehende tarifliche Regelungen zur Begrenzung der Fremdvergabe von Zustellbezirken. 12.03.: Ver.di kündigt die tariflichen Arbeitszeitregelungen und fordert im Gegenzug eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden. 19.03.: Erste Verhandlungen, im April und Mai Warnstreiks und weitere Verhandlungen. ver.di lehnt am 11.05. das erste Angebot der Deutschen Post AG ab. Anstelle der geforderten Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden biete die Deutsche Post AG eine Verlängerung der Kurzpausen um 37 Sekunden je Stunde an. Auch umfasse das Angebot eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis 31.12.18. Jedoch sei die Deutsche Post AG nicht bereit, den Schutz vor Fremdvergabe für die Brief-, Paket- und die Verbundzustellung über den 31.12.15 hinaus zu verlängern. 12./13.05: Ver.di beginnt mit flächendeckenden Streiks in allen 83 Briefzentren. In den nächsten Tagen folgen weitere Streikaktionen. Am 19.05. stellt ver.di einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung vor dem Arbeitsgericht Bonn gegen den Einsatz von Beamten als Streikbrecher. 21.05.: Auch in der 5. Runde der Tarifverhandlungen über die Arbeitszeit der 140.000 Tarifkräfte des Unternehmens zeichnet sich keine Einigung ab.
26.5.: Das Amtsgericht Bonn lehnt den von ver.di beantragten Erlass einer einstweiligen Verfügung wegen des Einsatzes von Beamten als Streikbrecher ab. Die Deutsche Post AG lehnt den vom Gericht vorgelegten Vergleichsvorschlag ab. Ver.di behält sich weitere Rechtsmittel vor.
Der Entgelttarifvertrag wurde zum 31.05.15 gekündigt. Ver.di fordert 5,5 % Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
01./02.06.: Nach weiteren bundesweiten Streikmaßnahmen macht ver.di ein umfassendes Angebot in der 6. Verhandlungsrunde, u. a.: Rückführung der 49 DHL Delivery GmbHs in die Tarifverträge der Deutschen Post AG, Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und Ausschluss der Fremdvergabe von Zustellleistungen bis Ende 2020, Entfristung von Beschäftigungsverhältnissen ab 12 Monaten, dafür Verzicht auf Entgelterhöhung in 2015, 500 € Einmalzahlung im August 2015, 2,7 % Erhöhung der Entgelte ab August 2016 bei einer Laufzeit von 27 Monaten bis August 2017, Abstriche in der Entgelt-Stufenstaffelung sowie Halbierung des Leistungsentgelts bis Ende 2020 für Neueingestellte. Das Angebot beinhaltete eine Erklärungsfrist bis zum 04.06.15. Die Post AG ließ die Erklärungsfrist verstreichen. Die ver.di-Tarifkommission erklärt daraufhin die Verhandlungen für gescheitert und führt ihre Mitglieder bei der Post AG ab dem 08.06.15 schrittweise in bundesweite unbefristete Streiks.
Am 26.06. befinden sich rund 32.500 Beschäftigte im Dauerstreik. Davon betroffen sind vor allem die Paket- und Verbundzustellung, die Briefzustellung, Brief- und Paketzentren. Laut ver.di sind 70 Zeitarbeitsfirmen und mindestens 1.000 Beschäftigte über Werkverträge bei der Post tätig. In vielen Zustellbezirken werden bestreikte Arbeitsplätze durch Beschäftigte der neu gegründeten DHL Delivery GmbHs besetzt. Hier werden wiederum Leiharbeitnehmer eingesetzt.
Ver.di stellt erneut einen Antrag auf einstweilige Verfügung wegen des unzulässigen Einsatzes von Beamten und legt eidesstattliche Erklärungen vor, dass Beamte der Übernahme von Tätigkeiten streikender Arbeitnehmer widersprochen haben.
05.07.15: nach 3-tägigen Verhandlungen in der 7. Runde Abschluss eines umfassenden Pakets mit Regelungen zur Beschäftigungssicherung und Entgelterhöhung, u. a.:
400 € Pauschale für Juni 2015 - September 2016,
2,0 % ab 01.10.16,
1,7 % Stufenerhöhung ab 01.10.17,
Laufzeit 32 Monate bis 31.01.18,
Beschäftigungssicherung bis Ende 2019,
Ausschluss der Fremdvergabe in der Brief- und Verbundzustellung bis Ende 2018,
unbefristete Übernahme Ausgebildeter des Prüfungsjahrgangs 2015,
individualrechtliche dauerhafte Absicherung von 7.634 PaketzustellerInnen,
unbefristete Übernahme von AN mit Eignung und einem befristeten Arbeitsverhältnis von über 24 Monaten am Stichtag 01.07.15,
Erhalt des bestehenden Entgeltsystems und der 38,5 Stunden-Woche.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2015
Zwischen dem 5. März und 9. April beschließt ver.di in nahezu allen Tarifgebieten die Forderungen für die diesjährige Tarifrunde, u. a. (regional unterschiedlich): Erhöhung der Vergütungen um 1 € je Stunde bzw. um 5,5 %, dann jedoch verbunden mit einem Mindestbetrag von bis zu 140 €, Laufzeit: 12 Monate, Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit, Vereinbarung einer Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder. Die Tarifverträge laufen zwischen März und Juni aus.
Verhandlungsauftakt erfolgte am 23. März in Hessen ohne Ergebnis und Angebot. 1. Angebot der Arbeitgeber am 27. April in Nordrhein-Westfalen, u. a.: ein Nullmonat, 1,5 % ab 1. Juni, 2 Einmalzahlungen in 2016 von insg. 215 €, Laufzeit 21 Monate bis 31.01.2017, Prozessvereinbarung zu Entgeltstruktur- und Demografieverhandlungen, Finanzierung von Regelungen in diesem Zusammenhang über die Bereitstellung eines finanziellen Volumens in Höhe der Einmalzahlung ab 2017. Gleichlautende Angebote gab es zwischenzeitlich in nahezu allen anderen Tarifgebieten. Ver.di hat das Angebot jeweils als völlig unzureichend zurückgewiesen und rief in der Folge u. a. in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu Warnstreiks auf. Zwischen dem 17. Juni und 17. Juli sind für nahezu alle Tarifgebiete weitere Verhandlungstermine vereinbart. 2. Angebot in Nordrhein-Westfalen am 1. Juli in der 4. Verhandlungsrunde: 3 Nullmonate (Mai - Juli), 2,0 % ab 1. August, 1,8 % Stufenerhöhung ab 1. August 2016, 12,50 €/Mon. zusätzliche Einmalzahlung ("Zukunftsbeitrag") für Februar bis Dezember 2016, ab 2017 150 €/Jahr zusätzliche Einmalzahlung jew. im Dezember, Laufzeit 24 Monate, keine Allgemeinverbindlicherklärung der Tarifverträge. Die ver.di-Tarifkommission hat das Angebot als unzureichend zurückgewiesen. Die 5. Verhandlung ist für den 20. August vorgesehen.
Erster Abschluss am 09.07.15 in Baden-Württemberg, u. a.: nach 3 Nullmonaten Erhöhung der Vergütungen in zwei Stufen um 2,5 % ab 01.07.15 und 2,0 % ab 01.4.16, Laufzeit 24 Mon. bis 31.03.17; Vereinbarung zur Weiterentwicklung der Tarifverträge zu den Themen Entgeltstruktur und Demografie während der Laufzeit der Vergütungstarifverträge, Maßregelungsklausel. In den wesentlichen Punkten gleichlautende Ergebnisse konnten ver.di und Arbeitgeber zwischen dem 10. Juli und 18. August auch für fast alle anderen regionalen Tarifgebiete erzielen. Für das Tarifgebiet Berlin-Ost gelang darüber hinaus beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld eine stufenweise Angleichung an das Tarifniveau Berlin-West, die bis Anfang 2018 erfolgt..
Lange Zeit offen waren die Verhandlungen in Brandenburg, ehe am 13. Oktober ein Abschluss gelang. Strittig war hier die von ver.di eingeforderte Umsetzung, der mit Abschluss 2014 grundsätzlich vereinbarten Angleichung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes an das Tarifniveau Westberlins. Der Abschluss entspricht im Ergebnis den vorangegangenen Abschlüssen der anderen Tarifgebiete. Hinsichtlich der Niveauangleichung beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld verabredeten die Tarifparteien für Anfang 2016 die Aufnahme von Gesprächen, um bis Ende März 2017 verbindliche Regelungen gefunden zu haben.
Weitere Informationen zu den regionalen Abschlüssen in den Tarifpolitischen Monatsberichten
Juli 2015 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse
August/September 2015 in Tarifabschlüsse
November 2015 in Tarifabschlüsse
Nahezu zeitgleich beschlossen die IG Metall-Tarifkommissionen für die nordwestdeutsche sowie für die ostdeutsche Eisen- und Stahlindustrie am 02.10. die Forderung für die diesjährige Tarifrunde: Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie die Weiterführung der Tarifverträge zur Altersteilzeit für die rund 100.000 Beschäftigten.
Ohne Arbeitgeber-Angebot endete die 1. Tarifverhandlung für die nordwestdeutsche Stahlindustrie am 30.10. Auch bei der 2. Verhandlung am 10.11. machten die Arbeitgeber kein Angebot. Die Tarifvertragsparteien kamen überein, die qualitativen Forderungen bis zur nächsten Verhandlung am 25.11. in Arbeitsgruppen vorzustrukturieren. In der 3. Verhandlung am 26.11.gelang dann der Abschluss: Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen ab Januar 2016 um 2,3 %. Für die Monate November und Dezember wird eine Pauschale von 200 € gezahlt (Auszubildende 80 €). Die Laufzeit beträgt 16 Monate bis zum 28.02.17. Die Tarifverträge Altersteilzeit und Werkverträge werden bis 28.02.17 verlängert, der TV Beschäftigungssicherung wird bis 31.01.19 verlängert. Am 03.12. übernimmt die Stahlindustrie Ost diesen Abschluss bis auf die Verlängerungen der TVe Altersteilzeit, Werkverträge und Beschäftigungssicherung analog.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Dezember 2015
und im Tarifpolitischen Monatsbericht Januar 2016
Verdi-Forderung für die Beschäftigten in der Energiewirtschaft Ost (AVEU): 5,6 % ab 01.05.2015, Laufzeit 12 Monate sowie Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 50 €/Monat in allen Ausbildungsjahren. IG BCE-Forderung: Deutliche Erhöhung der Entgelte unter Berücksichtigung der guten wirtschaftlichen Lage sowie überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, jeweils mit 12-monatiger Laufzeit.
Erstes Arbeitgeberangebot in 1. Verhandlungsrunde am 13.04.2015: ein Nullmonat (Mai), 1,8 % vom 01.06.2015 bis 31.05.2017, Einmalzahlung von 300 € in 2016, Kita-Zuschuss von 100 €/Monat für jedes nicht schulpflichtige Kind. IG BCE und ver.di wiesen das Angebot als völlig unzureichend zurück. Tarifabschluss in 2. Verhandlungsrunde am 20.04.2015: Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,5 % ab 01.05.2015, Laufzeit 22 Monate bis 28.02.2017, 800 € (Ausz.: 200 €) zusätzliche Einmalzahlung im April 2016.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Mai 2015.
Für die Energiewirtschaft NRW (GWE-Bereich) fordert ver.di u. a. 5,3 % Erhöhung, Laufzeit 12 Monate sowie tarifvertragliche Regelungen zur Ausbildungs- und Übernahmequote. Der Entgelttarifvertrag lief Ende September aus. Arbeitgeberangebot in 1.Verhandlungsrunde am 02.09. u. a. : Pauschalzahlung für 2 Monate, 1,5 % ab 01.12.15, Laufzeit 26 Monate. Ver.di lehnte dies als nicht verhandlungsfähig ab. Weiteres Arbeitgeberangebot in 2. Runde am 14.09. u. a.: 2,4 % ab 01.10.15, Laufzeit 26 Monate. Die ver.di-Tarifkommssion fasste den Beschluss, dass dieses Angebot nicht akzeptabel sei. Ergebnis in 3. Verhandlungsrunde am 20.10.15: 650 € Pauschale insg. für Oktober und November, 2,4 % ab 01.12.15, Laufzeit 26 Monate bis 30.11.17.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht November 2015.
Der Lohn-TV ist zum 31.10.15 kündbar. Die IG BAU fordert eine Erhöhung der Löhne um
0,80 €/Std. für die LGr. 1, 6,4 % für die übrigen LGr., eine deutliche Angleichung des Ost- an das Westniveau sowie einen Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung. Kein Arbeitgeberangebot in der 1. Verhandlungsrunde am 16.06.15, Ablehnung eines TV gegen Leistungsverdichtung. Schwerpunkt der 2. Verhandlungsrunde am 14.07. war die IG BAU-Forderung nach einem TV gegen Leistungsverdichtung, die Arbeitgeber machten kein Angebot. In der 3. Verhandlung am 10.09. erstes Lohnangebot von 3 % für 26 Monate, das die IG BAU als unzureichend ablehnt. In der 4. Verhandlungsrunde am 13.10. nur leicht verbessertes Arbeitgeberangebot von 1,79/2,01 % für 14 Monate und ab 2017 1,5/1,73 % für 12 Monate jew. West/Ost. Das Angebot beinhaltet keine weitere Ost-/West-Tarifniveauangleichung. Zum von der IG BAU geforderten TV gegen Leistungsverdichtung gab es entgegen der Arbeitgeber-Zusage keinen Umsetzungsvorschlag. Die Verhandlungen werden am 29.10. fortgesetzt.
Abschluss in der 5. Verhandlungsrunde am 30.10. :
nach 2 Nullmonaten (November und Dezember) 2,6/3,7 % ab 01.01.16,
2,1/3,8 % ab 01.01.17 jeweils im Durchschnitt West/Ost
(Erhöhung des Stundenlohns der Lohngruppe 1:
West: von 9,55 auf 9,80/10,00 € ab 01.01.16/17,
Ost: von 8,50 auf 8,70/9,05 € ab 01.01.16/17),
Laufzeit: 24 Monate bis 31.10.17,
Vereinbarung zur Begrenzung von Leistungsverdichtung.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht November 2015 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse
Forderungsbeschluss für die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen vom 02.03.15: 5,5 % Erhöhung, mind. jedoch um 140 € mtl. Die Tarifverträge laufen zum 30. April aus. Kein Angebot legten Arbeitgeber beim ersten Verhandlungstermin am 24.04. vor, forderten jedoch u. a. den Samstag zum Regelarbeitstag zu machen sowie Streichung von Zuschlägen und Zuschüssen, obwohl diese Manteltarifbestandteile nicht Gegenstand dieser Tarifrunde sind. In der 2. Verhandlung am 12.05. legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor, welches Einkommenserhöhungen von 2,0 % ab 01.05. diesen Jahres sowie eine Stufe von 1,5 % ab 01.05. im kommenden Jahr vorsah mit einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten. Je nach wirtschaftlicher Lage der Unternehmen, sollte es die Möglichkeit geben, die Erhöhungszeitpunkte zu verschieben. Im Gegenzug forderte die Arbeitgeberseite wiederum die Streichung der Zuschüsse für Samstagsarbeit sowie Verlängerung der Arbeitszeit am 24. und 31.12. eines Jahres. Ver.di lehnte das Angebot als unzureichend ab. Begleitet wurden die Verhandlungen von ersten Warnstreiks, auch in anderen Bundesländern. Kein neues Angebot von den Arbeitgebern gab es in der 3. Verhandlungsrunde am 10.06. Die Verhandlungen werden am 25.06. fortgesetzt.
Bereits am 23.06. konnten sich die Tarifparteien in Baden-Württemberg auf einen Abschluss einigen: nach 2 Nullmonaten werden die Einkommen ab 01.06. um 2,7 % erhöht. Zum 01.04.2016 folgt eine Stufenerhöhung um 2,0 % und Ende April 2016 gibt es eine zusätzliche Eimmalzahlung von 90 €. Der Tarifvertrag läuft 24 Monate und endet zum 31.03.2017.
Dieses Abschlussvolumen wurde von Nordrhein-Westfalen in der 4. Tarifverhandlung sowie von Rheinland-Rheinhessen (3. Verhandlung) jeweils am 25.06. übernommen.
Weitere Informationen zu den Abschlüssen im Tarifpolitischen Monatsbericht Juli 2015.
Die IG Metall fordert 5,0 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem strebt die IG Metall flächendeckend Tarifverträge zur Altersteilzeit an sowie - soweit noch nicht geregelt - Übernahmeregelungen für Ausgebildete. In den meisten regionalen Tarifbereichen laufen die Lohn-/Gehaltstarifverträge zum 31.12.15 aus. Erste Verhandlungen Mitte Dezember für Baden-Württemberg, Westfalen-Lippe und Niedersachsen-Bremen führten zu keinem Ergebnis. Hier werden die Verhandlungen Anfang Februar 2016 fortgesetzt.
NGG hat die Forderungen für die Tarifverhandlungen für Sachsen beschlossen: Erhöhung der Entgelte um 100 € monatlich in einem Anschluss-TV mit einer Laufzeit von 12 Mon. Weiterhin wird ein gerechtes Relationsgefüge im Entgelt-TV nach Einführung der gesetzlichen Lohn-Untergrenze gefordert sowie tarifliche Regelungen zur Übernahme von Ausgebildeten. Der Entgelt-TV wurde zum 30.04.15 gekündigt.
In der 2. Verhandlungsrunde am 03.06. konnte eine Abschluss für einen Anschlusstarifvertrag erzielt werden. Die unteren 3 Entgeltgruppen, die bereits zum 1. Januar durch den gesetzlichen Mindestlohn um durchschnittlich 8,4 % erhöht wurden, werden zu einer Entgeltgruppe zusammengefasst. Die übrigen Gruppen werden um 3,0 % ab 01.05. erhöht. Eine Stufenerhöhung von 2,9 % für alle Gruppen gibt es ab 01.05.2016.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juni 2015.
Beschluss der Forderungen am 13./14. April durch den IG Metall-Vorstand: Erhöhung der Vergütungen um 5,5 %, überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen, Laufzeit 12 Monate sowie weitere qualitative Forderungselemente (regional unterschiedlich). Die Tarifverträge enden je nach Tarifgebiet zum 30 April bzw. 31. Mai.
Die Verhandlungen starteten am 15. April in Hessen. Hier und in der Folge auch in Niedersachsen, Rheinland-Rheinhessen und Baden-Württemberg legten die Arbeitgeber unmittelbar ein 1. Angebot vor, dass bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine mehrstufige Erhöhung je nach Tarifgebiet zwischen 2,9 und 4,6 % vorsah. Die IG Metall lehnte das Angebot jeweils als unzureichend ab. Die Verhandlungen gehen zwischen dem 11. und 28. Mai in die 2. Runde. Für die Beschäftigten in Bayern haben die Arbeitgeber ein Angebot für die 2. Verhandlungsrunde am 13. Mai angekündigt.
Abschluss in Bayern am 13.05.: Nach 1 Nullmonat (Mai) 3,0 % ab Juni 2015, weitere 2,8 % ab Oktober 2016, Laufzeit insgesamt 25 Monate bis Mai 2017. Bis Anfang Juli Übernahme des Abschlusses mit regionalen Abweichungen in Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Pfalz, Berlin/Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Saarland und Nordrhein-Westfalen. Die Verhandlungen in Rheinland-Rheinhessen wurden am 14. September erfolgreich beendet.
Weitere Informationen zu den regionalen Abschlüssen in den Tarifpolitischen Monatsberichten Juni, Juli, August/September und Oktober 2015.
Die IG BAU fordert einen Einkommenszuwachs von 5,9 % für die Beschäftigten der Landwirtschaft. Zu Beginn der Tarifrunde am 01.12. verhandelt die IG BAU mit dem Gesamtverband der Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) die aktuelle Bundesempfehlung Landwirtschaft, die in regionalen Tarifverträgen umgesetzt werden soll.
Am 11.11.14 empfiehlt der IG Metall-Vorstand eine Entgeltforderung von bis zu 5,5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine Bildungsteilzeit sowie eine neue Altersteilzeit. Beschluss der endgültigen Forderungen am 27.11.14: Erhöhung um 5,5 %, Laufzeit 12 Monate; Neuabschluss einer verbesserten Vereinbarung zur Altersteilzeit und einer geförderten Bildungsteilzeit. Die Entgelttarifverträge endeten am 31.12.14.
Erste regionale Verhandlungen (14.-21.01.) ohne Annäherung/Angebot. Zweite Runde (26.-30.01.) mit Angebot in Baden-Württemberg am 26.01.: 2 Nullmonate, 2,2 % ab 1.3., Gesamtlaufzeit 12 Monate bis 31.12.15; Wiederinkraftsetzung des Tarifvertrags zum flexiblen Übergang in die Rente, Halbierung des Anspruchs auf max. 2 %, Einschränkung auf besonders Belastete; unveränderte Wiederinkraftsetzung des Tarifvertrags zur Qualifizierung. 3. Runde(6.-18.02.) ohne Ergebnis, jedoch Bewegung bei der Bildungsteilzeit.
Abschluss in der 4. Verhandlungsrunde am 23./24. Februar in Baden-Württemberg: 150 € (Ausz. 55 €) Pauschale insg. für Januar - März, 3,4 % ab 1.04.2015, Laufzeit 15 Monate bis 31.03.2016; Neufassung TV zum flexiblen Übergang in die Rente mit u. a. Anpassungen an die neue Rentengesetzgebung und höheren Aufstockungsbeträgen für untere Entgeltgruppen; Neufassung TV Qualifizierung mit u. a. dem Einstieg in eine geförderte Bildungsteilzeit sowie Maßnahmen zur Qualifizierung An- und Ungelernter. Zwischen dem 24.02. und 03.03. Übernahme mit regionalen Abweichungen in den anderen Tarifgebieten. Rund 875.000 Beschäftigte aus mehr als 4.100 Betrieben beteiligten sich bundesweit an Demonstrationen und Warnstreiks (Stand: 23.02.).
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2015 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse.
Am 18. Dezember 2014 beschlossen ver.di und GEW für die Beschäftigten der Länder des öffentlichen Dienstes (ohne Hessen) eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 %, mindestens aber um 175 Euro im Monat, mit einer Laufzeit von 12 Monaten für die anstehende Tarifrunde zu fordern. Die derzeit gültigen Verträge laufen Ende des Jahres aus. Weitere Forderungen betreffen die Auszubildenden (verbindliche Übernahme, Erhöhung Ausbildungsvergütungen und Urlaub). Tarifvertraglich sollen sachgrundlose Befristungen ausgeschlossen werden. Jegliche Eingriffe in die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung werden abgelehnt. Die 1. Verhandlungsrunde am 16.02. blieb ohne Ergebnis. 2. Verhandlungsrunde am 26. und 27.02.15. Auch diese 2. Runde blieb ohne Ergebnis und Arbeitgeberangebot. Die Arbeitgeber forderten weiterhin Einschnitte bei der Altersvorsorge. Das vorgelegte Arbeitgeberangebot für die tarifliche Eingruppierung der angestellten LehrerInnen bewerten die Gewerkschaften als unzureichend. Ver.di und GEW rufen ab der kommenden Woche zu Warnstreiks auf. Beteiligung: rund 100.000 Beschäftigte. Wiederum kein Arbeitgeberangebot zur Entgelterhöhung in 3. Runde am 16./17. März. Arbeitgeber bestehen weiterhin auf Leistungskürzungen bei der VBL. Ver.di kann sich zu deren Sicherung höhere Finanzierungsbeiträge, auch durch Beteiligung der ArbeitnehmerInnen, vorstellen, weist aber eine Leistungsabsenkung zurück. Bezüglich der Eingruppierung der angestellten LehrerInnen würde der Arbeitgeber-Vorschlag laut ver.di die Unterschiede beim Entgelt zwischen angestellten und verbeamteten Lehrkräften fortschreiben, während für die Gewerkschaften ein Einstieg in die Angleichung der Bezahlung gleichwertiger Tätigkeiten notwendig ist. Aufruf der Gewerkschaften zu verstärkten Warnstreiks vom 24. bis 26. März. Einigung in der 4. Verhandlungsrunde am 28. März in Stuttgart: 2,1 % ab März, weitere 2,3 % (mindestens 75 €) ab März 2016, Laufzeit 24 Monate. Keine Kürzungen bei der VBL, aber Zusatzbeiträge in drei Schritten. Keine Einigung bei der tariflichen Eingruppierung der LehrerInnen.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2015 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse.
Für die Beschäftigten der Speditions- und Logistikbetriebe in Berlin/Brandenburg fordert ver.di 5,5 % bei einer Laufzeit von 12 Monaten, eine Angleichung des Ost- an das West-Tarifniveau sowie eine Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder. In der Auftaktverhandlung boten die Arbeitgeber eine Erhöhung um 1,8 % im 1. und 1,2 % im 2. Schritt an, ein Handlungsbedarf zur Ost-/Westniveau-Angleichung wurde anerkannt.
Am 24.09.15 Abschluss in der 3. Verhandlungsrunde: nach einem Nullmonat (August) 2,5 % ab 01.09.15, 2,0 % Stufenerhöhung ab 01.10.16 (für Brandenburg plus 20 € mtl. Sockelbetrag). Laufzeit: 29 Monate bis 31.12.17.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Oktober 2015
Ver.di fordert für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst eine höhere Eingruppierung, die zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würde. Verhandlungsauftakt am 25.02.15. Weitere, z.T. von Warnstreiks begleitete Verhandlungen, folgten am 23.03., 09. und 16.04. sowie am 20./21.04.15. Ver.di erklärte am 28.04. das Scheitern der Verhandlungen. In einer Urabstimmung stimmten 93,44 % der Mitglieder für Streik, bei der GEW sogar 96,37 %. Ver.di und GEW riefen zum unbefristeten Streik auf. Am 08.05. legten 20.000 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Weitere Bundesländer wurden ab 11.05. einbezogen mit einer Streikbeteiligung von rund 150.000 bis zum 15.05. Am 18.05. begann die zweite unbefristete Streikwoche. Beschluss der ersten bundesweiten ver.di-Streikdelegiertenkonferenz am 20.05.15: Fortsetzung des Streiks über Pfingsten hinaus.
Begleitet von Großdemonstrationen in Hamburg und Frankfurt mit über 30.000 Beteiligten beschloss die Mitgliederversammlung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am 28.05.15 die Verhandlungen am 02.06. wieder aufzunehmen begleitet von der Unterbreitung eines Angebotes, welches laut ver.di-Angaben jedoch nur die bereits im April gemachten Verbesserungsvorschläge enthält. Ver.di hat die VKA daraufhin bereits für den 01.06. zu einem Spitzengespräch eingeladen. Die Streiks werden - entgegen der Hoffnung der Arbeitgeberseite - fortgesetzt.
Die Verhandlungsrunde vom 01. bis 04.06.15 ist ohne Ergebnis geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber hätte nicht zu der von ver.di und GEW geforderten kräftigen Aufwertung des gesamten Sozial- und Erziehungsberufsfeldes und einer deutlich besseren Bezahlung der Beschäftigten geführt und konnte deshalb von den Gewerkschaften nicht angenommen werden. Zugestimmt wurde allerdings dem von der VKA geforderten Schlichtungsverfahren. Mit Anrufung der Schlichtung gilt ab Sonntag, dem 07.06. die Friedenspflicht und der unbefristete Streik ist von diesem Tag an ausgesetzt.
Die Schlichter legten am 23.06. einen gemeinsamen Lösungsvorschlag vor, der Gehaltserhöhungen zwischen 2 und 4,5 % vorsieht. Auf dieser Grundlage wurden die Verhandlungen am 24. und 25.06.15 fortgesetzt.
Danach erklärte ver.di, dass die Arbeitgeber nicht bereit waren, über das Ergebnis der Schlichtung hinaus zu gehen. Die Schlichtungsempfehlung wurde in den Betrieben vorgestellt und diskutiert, anschließend folgte eine Mitgliederbefragung, in der 69,13 % der verdi-Mitglieder (GEW: 68,8 %) den Vorschlag ablehnten. Erneute Streikdelegiertenkonferenz am 08.08. Beschluss der ver.di-Bundestarifkommission am 11.08, dass die Schlichtung gescheitert sei, wenn die Verhandlungen keine Verbesserungen ergäben. 8. Verhandlungsrunde am 13.08.: Arbeitgeber legten kein verbessertes Angebot vor und Gewerkschaften erklären die Verhandlungen erneut für gescheitert. Die Tarifvertragsparteien sehen es als sinnvoll an im Gespräch zu bleiben, neue Verhandlungstermine wurden nicht vereinbart. Ver.di erklärte, dass nun die Wiederaufnahme der Streiks für Anfang Oktober in veränderten Streikformen vorbereitet werden müsse.
Einigung in der 9. Verhandlungsrunde am 28.-30.9.: Arbeitgeber und Gewerkschaften verständigten sich lt. ver.di-Chef Bsirke auf Verbesserungen des vorliegenden Schlichterspruchs, u. a. durch eine stärkere Anhebung der unteren Entgeltstufen für Erzieherinnen und Erzieher sowie höhere Entgelte für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialdienst. Die Einigung bedarf allerdings noch der Zustimmung durch die Gewerkschaftsbasis. In der darauffolgenden Urabstimmung sprachen sich 57,2 % der ver.di-Mitglieder und 72,06 % der GEW-Mitglieder für die Annahme aus. Damit können die Tarifverträge rückwirkend zum 01.07.2015 in Kraft treten mit Laufzeit bis 30.06.2020.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Oktober 2015 in Das Wichtigste in Kürze, Tarifabschlüsse und in dessen Anhang.
Am 13.11.14 beschließt die Tarifkommission der IG BCE die Kündigung der Lohn- und Gehaltstarifverträge und fordert einen realen Einkommenszuwachs sowie eine dauerhafte Absicherung der Sonderzahlung. Die 1. Verhandlungsrunde am 10. Februar blieb ohne Ergebnis und war geprägt von der Debatte über die wirtschafts- und energiepolitische Lage vor dem Hintergrund des für 2018 beschlossenen Auslaufens des deutschen Steinkohlenbergbaus. Abschluss am 11.03.15: Pauschale in Höhe von insgesamt 600 Euro für Januar - April, 3,6 % ab Mai, Laufzeit 24 Mon. bis 31.12.16. Außerdem wird die Jahressonderzahlung dauerhaft festgeschrieben.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2015 in Das Wichtigste in Kürze und Tarifabschlüsse
04.02.: NGG-Tarifkommission beschließt Entgelt-Forderung für Nordrhein-Westfalen in Höhe von 5,5 % für den zum 31.03. endenden Entgelt-TV. 1. Verhandlung am 14.04. blieb ergebnislos, da die Arbeitgeberseite kein Angebot vorlegte. In der 2. Verhandlungsrunde am05.05. legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot in Höhe von 1,7 % für 12 Monate vor, welches NGG als völlig unzureichend ablehnte. Nach Warnstreiks Tarifabschluss am 2.6.: Entgeltsteigerung ab April um 2,7 %, weitere 2,4 % Erhöhung ab April 2016, Laufzeit 24 Monate bis März 2017.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juni 2015.
IG Metall fordert für die ostdeutsche Textilindustrie 5,0 % Entgelterhöhung und weitere Angleichung an das West-Niveau, Laufzeit: 12 Mon. 1. Verhandlung am 24.2. ohne Ergebnis. Einigung in der nächsten Runde am 30.3.: Nach 1 Nullmonat 3,0 % mehr ab Mai 2015, weitere 2,3 % ab August 2016, Laufzeit insgesamt 25 Monate bis April 2017. Erhöhung des Urlaubsgeldes um jeweils 50 € auf 450 € (2015) und 500 € (2016).
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht April 2015
Am 04.02.2015 hat ver.di die Forderungen für die Beschäftigten im Versicherungsgewerbebeschlossen. Die Entgelte sollen um 5,5 %, mindestens jedoch um 160 €, erhöht werden mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Der aktuelle Entgelttarifvertrag läuft Ende März aus. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 € in allen Ausbildungsjahren angehoben und für die Ausgebildeten soll eine Regelung zur unbefristeten Übernahme vereinbart werden. 1. Verhandlungsrunde am 20.03.2015 ohne Arbeitgeberangebot. Am 28.04.2015, in der 2. Verhandlungsrunde, legten die Arbeitgeber ein erstes Angebot vor. Nach 6 Nullmonaten (April bis September) 1,6 % ab 01.10.2015, 1,4 % Stufenerhöhung ab 01.10.2016, weitere 1,2 % Stufenerhöhung ab 01.10.2017 mit einer Laufzeit bis 31.03.2018. Von ver.di wurde dieses als völlig unzureichend zurückgewiesen. Nach Protestaktionen und Warnstreiks Abschluss in der 3. Runde am 22.05.2015, u. a.: Nach 5 Nullmonaten (April - August) 2,4 % Gehaltssteigerung ab September, ab Oktober 2016 noch einmal 2,1 %. Die unteren Tarifstufen A und B erhalten im September 2015 und Oktober 2016 jeweils 100 Euro zusätzliche Einmalzahlung. Laufzeit 2 Jahre bis Ende März 2017.
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht Juni 2015.
Die Forderung beläuft sich auf 5,5 % für 12 Monate und eine Erhöhung des jährlichen Ausbildungsplatzangebots ab 2015 auf 1 400 Ausbildungsplätze. Die Verträge sind zum 28.2.15 gekündigt.
1. Verhandlung (4.2.) ohne Ergebnis. 2. Verhandlung am 12.2. ebenfalls ohne Ergebnis, jedoch mit erstem Angebot: 2 Nullmonate (März und April), 2,2 % ab 1.5.15, Laufzeit 12 Monate bis 29.2.16; jew. 1.400 Ausbildungsplätze für 2015/2016; Gesprächsbereitschaft über einen "Zukunftsplan Gute Arbeit".
Abschluss am 04.03.15: 3 Nullmonate (März - Mai), 3,4 % ab 01.06.15, Laufzeit 15 Monate bis 31.05.16; 450 € insg. (Ausz. insg. 150 €) arbeitgeberfinanzierte Rentenbausteine zahlbar in 2015/2016; Erhöhung des jährlichen Ausbildungsplatzangebots für 2015 - 2017 auf 1.400 Ausbildungsplätze; Gesprächsverpflichtung zu Themenfeldern aus dem "Zukunftsplan Gute Arbeit".
Weitere Informationen zum Abschluss im Tarifpolitischen Monatsbericht März 2015.