WSI Verteilungsbericht 2022: Medianeinkommen
Im Verlauf der letzten Jahrzehnte sind die Medianeinkommen in Deutschland in beiden Landesteilen deutlich angestiegen. Im Jahr 1991 betrug das mittlere Einkommen für einen Einpersonenhaushalt in Westdeutschland 20.324 Euro. Nach einem Rückgang Mitte der 1990er Jahre erhöhte sich das Medianeinkommen auf 21.546 Euro im Jahr 2002. In den darauffolgenden Jahren war das Medianeinkommen relativ stabil, bis es 2010 22.095 Euro erreichte. Insbesondere im Zeitraum seit 2014 hat das Medianeinkommen im Westen noch einmal deutlich zugelegt und liegt am aktuellen Rand (im Jahr 2019) bei 24.730 Euro.
Im bundesdeutschen Osten ist der Effekt der Wiedervereinigung deutlich sichtbar. So stiegen die Medianeinkommen von 1991 bis 2000 von 15.737 auf 18.310 Euro an. Danach blieb das Medianeinkommen auch im Osten relativ stabil. Seit 2014 steigt es jedoch wieder deutlich an und liegt 2019 bei 21.094 Euro.
Die Differenz zwischen beiden Landesteilen hat sich im Beobachtungszeitraum von 4.587 Euro auf 3.636 Euro verringert. Dennoch kann auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht von gleichen Lebensbedingungen in Ost und West gesprochen werden.
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Weitere Erläuterungen
Medianeinkommen: Das mittlere Einkommen, auch Medianeinkommen genannt, ist der Wert, der genau in der Mitte liegt, wenn alle Einkommen aufsteigend geordnet werden.
Quellen
Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) (2022): Daten für die Jahre 1984-2020, Version 37, SOEP
Kontakt
Ansprechpartnerin für alle Fragen zum Verteilungsbericht 2022 ist Dr. Dorothee Spannagel.