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WSI-Mitteilungen

Adamy, Wilhelm : Anspruch und Wirklichkeit von Hartz IV – Zwischenbilanz aus gewerkschaftlicher Sicht

Ausgabe 05/2016

WSI-Mitteilungen 5/2016, Seiten 390–392

Zusammenfassung

Die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe zugunsten der „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ („Hartz IV“) hat Eckpfeiler des bundesdeutschen Sozialsystems verschoben. Für Beschäftigte wurde die „Fallhöhe“ bei Arbeitsplatzverlust deutlich erhöht – mit negativen Folgen für die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt. Die schlechtere Ausstattung des Grundsicherungssystems mit Fördermitteln, strukturelle Organisationsprobleme der Jobcenter, die geringeren Arbeitsmarktchancen von Hartz-IV-Empfängern sowie ihr Ausschluss von Beitragszahlungen zur Rentenversicherung machen diese zu Arbeitslosen zweiter Klasse. Notwendig ist einerseits eine Stärkung der vorgelagerten Systeme, nicht zuletzt der Arbeitslosenversicherung, und andererseits eine Konkretisierung und Weiterentwicklung der Teilhabeförderung in der Grundsicherung.

Abstract

The removal of unemployment benefit in favour of the basic provision for jobseekers (Hartz IV) has shifted the corner stones of the German social system. For those with a job the loss of employment now presents a much larger drop in their economic situation, with negative consequences for their mobility on the labour market. The reduced public funds available to recipients of the basic social benefits, structural problems with the organisation of job centres, limited opportunities for Hartz IV recipients on the labour market as well as their exclusion from pension insurance contributions makes them second-class unemployed individuals. It is necessary to strengthen the upstream systems, not least the unemployment insurance and, on the other side, substantiate and further develop the promotion of participation within the basic social provision.

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