Quelle: WSI
WSI-MitteilungenHünefeld, Lena / Meyer, Sophie-Charlotte / Ahlers, Elke / Erol, Serife : Arbeitsintensität als Gegenstand empirischer Erhebungen. Das Potenzial repräsentativer Erwerbstätigenbefragungen für die Forschung
WSI-Mitteilungen 1/2020, Seiten 19-28
Zusammenfassung
Bei der Debatte um Arbeitsintensität und Arbeitsintensivierung handelt es sich häufig um eine eher emotionale und sensible Debatte, nicht zuletzt weil sie für betroffene Beschäftigte häufig mit dem Gefühl der Überforderung und des Ungenügens verbunden ist. Auch gibt es vielfältige Hinweise, dass eine langanhaltende hohe Arbeitsintensität eine gesundheitsgefährdende Belastung für Beschäftigte darstellen kann. Vor diesem Hintergrund sind insbesondere wissenschaftliche Studien von hoher Bedeutung, die einen Beitrag zur Versachlichung dieser Debatte leisten können. Aus diesem Grund beschäftigt sich der Beitrag tiefergehend mit der Frage, welche empirische Datengrundlage es gibt, um die Verbreitung und insbesondere die Determinanten von Arbeitsintensität in Deutschland zu beschreiben. Die Autorinnen diskutieren die Verbreitung einer hohen Arbeitsintensität anhand verschiedener Datensätze. Ferner thematisieren sie empirische Lücken, die sich vor dem Hintergrund einer komplexeren Arbeitswelt in aktuell bestehenden Befragungen identifizieren lassen, und zeigen Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf.
Abstract
The debate on work intensity and work intensification is often emotional and sensitive, not least because it is frequently accompanied by the feeling of overstrain and inadequacy on the part of the affected employees. There are also numerous indications that long-lasting work intensity at a high level can be detrimental for the employees’ health. Against this background, scholarly studies that contribute to objectifying this debate are of particular importance. For this reason, the article aims to portray available representative datasets that are adequate to describe the distribution and, in particular, the determinants of work intensity in Germany. The authors compare the distribution of high work intensity across various data sets. Furthermore, they focus on empirical gaps that can be identified in current surveys against the background of more complex work environments and identify opportunities for further development.