Quelle: HBS
WSI-MitteilungenKeller, Andreas : Auf dem Weg zum „Traumjob Wissenschaft“ – Zwischenbilanz und Perspektiven
WSI-Mitteilungen 5/2017, Seiten 372–375
Zusammenfassung
Die Beschäftigungsbedingungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen – gekennzeichnet von der Zunahme von Zeitverträgen mit immer kürzeren Laufzeiten – und die Eindimensionalität seiner ausschließlich auf die Professur ausgerichteten Karrierewege waren für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Anlass, 2010 ihre Kampagne für den „Traumjob Wissenschaft“ zu starten. Über deren zentralen Forderungen, die Etappen, die erreichten Zwischenziele sowie die weiteren Perspektiven berichtet dieser Beitrag. Einen Teilerfolg stellt die 2016 in Kraft getretene Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes dar, doch bleibt die Umsetzung in die Praxis nach wie vor eine Herausforderung. Zudem reichen Gesetzgebung sowie Finanzierungszusagen durch den Bund nicht aus; die Länder müssen ihre Gestaltungsspielräume ausschöpfen, und die Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen durch Selbstverpflichtungen das ihre dazu beitragen, bessere Standards für Beschäftigungsbedingungen und Nachwuchsförderung durchzusetzen. Es ist nicht zuletzt eine Frage der Breite der gewerkschaftlichen Basis und der tarifpolitischen Durchsetzungsfähigkeit, ob weitere Erfolge erreicht werden können.
Abstract
The employment conditions for scientists in German universities and research institutions, characterised by increasing numbers of fixed-term contracts with ever shorter durations, and the one-dimensionality of career paths focused exclusively on professorships, gave rise to the German Union for Education and Science starting the ‘dream job in research’ campaign in 2010. This article reports on the central demands, the various stages and future perspectives of the campaign. A partial success was demonstrated by the Law on Temporary Employment Contracts in Science (WissZeitVG) which came into force in 2016. However, transferring law into practice still remains a challenge. In addition, legislation and financial commitment on the part of the federal government are not sufficient; individual states must make full use of their creative leeway, and the universities and research institutions must commit themselves to creating better standards for employment conditions and the promotion of young scientists. It is not least a question of trade union scope and assertion whether future successes may be achieved.