Quelle: HBS
WSI-MitteilungenTrischler, Falko : Auswirkungen diskontinuierlicher Erwerbsbiografien auf die Rentenanwartschaften
in: WSI-Mitteilungen 4/2012, Seiten 253-261
Zusammenfassung
Auf Basis von Daten der Versicherungskontenstichprobe wird gezeigt, dass die Entgeltpunkte der Versicherten in jüngeren Kohorten deutlich niedriger ausfallen und zugleich eine zunehmende Differenzierung zu beobachten ist. Eine Hauptursache hierfür ist unter anderem Arbeitslosigkeit, die sich zunehmend in den Erwerbsbiografien der Versicherten niederschlägt. Gerade jüngere Kohorten (insbesondere im Osten) sind in hohem Maße von Arbeitslosigkeit und den daraus resultierenden Folgen für die Rentenanwartschaften betroffen. Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass infolge eines immer späteren Erwerbseinstiegs jüngerer Kohorten diese in der frühen Erwerbsphase nur geringere Entgeltpunkte erzielen. Atypische und niedrig entlohnte Beschäftigung sowie steigende Arbeitslosigkeit führen dazu, dass die Entgeltpunkte in der Erwerbseinstiegsphase auch unabhängig vom Erwerbseinstiegsalter sinken. Angesichts der insgesamt sinkenden Entgeltpunkte ist kaum anzunehmen, dass diese Einbußen im weiteren Erwerbsverlauf kompensiert werden können. Für jüngere Geburtskohorten sind somit zukünftig deutlich niedrigere Rentenanwartschaften zu erwarten.
Abstract
Falko Trischler
Affects of discontinuous employment histories on pension claims
On the basis of data from the German statutory pension insurance scheme it is shown that in younger cohorts pension claims are continuously decreasing. Simultaneously an increasing segmentation can be found. The main reasons for these facts are high unemployment rates which cumulate in the employment histories of the insured people. Mainly younger cohorts (particularly in east Germany) are considerably affected by unemployment and the resulting consequences for later pensions. Furthermore, it is noticed that because of later career entries pension levels for younger cohorts are lower. Additionally, the rise of atypical and low-paid employment is causing a decline in the level of the pension payment to be expected, independent of the age of entry into gainful employment. Considering the overall fall in pension claims this deficit can hardly be compensated in the further employment history of each individual. Members of younger cohorts will, therefore, in the future most likely be confronted with significantly lower pension payments.