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WSI-Mitteilungen

Beck, Stefan / Scherrer, Christoph : Das transatlantische Handels- und Investitionsabkommen: Arbeitsplatzprognosen und Risikoanalysen

Ausgabe 08/2014

WSI-Mitteilungen 8/2014, Seiten 581–589

Zusammenfassung

Gegenüber der vor allem von zivilgesellschaftlicher Seite wachsenden Kritik am angestrebten Transatlantischen Handels- und Investitionsabkommen (TTIP) ermitteln ökonomische Studien wie die vom ifo Institut München zum Teil hohe Wohlfahrtsgewinne. Die ifo-Studien grenzen sich von den herkömmlichen rechenbaren Allgemeinen Gleichgewichtsmodellen ab. Doch es bleibt fraglich, ob es diesen Studien gelingt, durch ökonometrische Schätzungen der Modellparameter und durch die Berücksichtigung von Arbeitslosigkeit sowie imperfektem Wettbewerb die bekannten Schwächen der Gleichgewichtsmodelle zu überwinden. Nach einer kurzen allgemeinen Einschätzung der Risiken des TTIP prüft dieser Artikel daher die innere Konsistenz der ifo-Studien, die Realitätsnähe der Modellannahmen und die unterstellten Kausalitäten. Im Ergebnis muss der Optimismus der ökonomischen Studien mit Vorsicht genossen werden, da die verbleibenden Unsicherheiten der Prognosen groß sind.

Abstract

While civil society organizations, including many trade unions, increasingly criticize the envisioned Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), econometric studies such as the ones produced by the ifo Institute (Institute for Economic Research) in Munich calculate high welfare gains. The ifo-studies are innovative insofar as they attempt to avoid the weaknesses of the equilibrium models typically used for assessing the impact of a free trade agreement. However, it remains doubtful if the ifo studies are successful in overcoming these weaknesses by basing the parameters of their models on econometric estimates of already existing free trade agreements and by allowing for unemployment and imperfect competition. After a brief introduction to the societal risks of the TTIP, this article evaluates the ifo-studies using the criteria of consistency and of plausibility of the model’s assumed causalities.

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