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WSI Mitteilungen 6/2023 WSI-Mitteilungen

Bieling, Hans-Jürgen : Die EU – eine geostrategische Macht im Werden? Strategien und Initiativen zur Kontrolle transnationaler Wertschöpfungsketten

Ausgabe 06/2023

DOI: 10.5771/0342-300X-2023-6-415

Seiten 415-423

Zusammenfassung

Die Globalisierung präsentiert sich vermehrt als prekär. Doch inwiefern sorgen die Prekarität der Globalisierung und der Kampf um die Kontrolle transnationaler Wertschöpfungsketten dafür, dass sich die EU als geostrategische, genauer: geoökonomische Macht profiliert? Der Beitrag argumentiert, dass die veränderte Bedeutung und Aufwertung der Industrie- und Infrastrukturpolitik in diese Richtung weisen. Er diskutiert hierzu zunächst die neue Aktualität geoökonomischer und geopolitischer Konzeptionen und Strategien, um dann das programmatische Profil der entstehenden europäischen Geostrategie auszuleuchten. Der Blick richtet sich anschließend auf die spezifische Positionierung der EU in der neuen Triade-Konkurrenz mit den USA und China, vor allem auf die handels-, industrie- und infrastrukturpolitischen Aktivitäten, die für die transnationalen Wertschöpfungsketten von grundlegender Bedeutung sind. Sie beziehen sich nicht nur auf den europäischen Wirtschaftsraum, sondern weisen über diesen hinaus und erlangen seit einiger Zeit eine deutliche geoökonomische Ausrichtung.

Abstract

Globalisation is increasingly becoming precarious. But to what extent do the precariousness of globalisation and the struggle for control of transnational value chains incentivise the EU to appear as a geostrategic, or more precisely: geoeconomic power? This article argues that the changing importance and upgrading of industrial and infrastructure policies point in this direction. To substantiate this argument, first the new topicality of geoeconomic and geopolitical conceptions and strategies is discussed, to then illuminate the programmatic profile of the emerging European geostrategy. The focus is on the specific positioning of the EU in the new triad competition with the USA and China, especially on trade, industrial and infrastructure policy activities that are of fundamental importance for transnational value chains. They are not only related to the European economic area but reach beyond it and acquire a clear geoeconomic orientation.

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