Quelle: HBS
WSI-MitteilungenThränhardt, Dietrich : Die neue EU-Mobilität: Gewinn für alle oder soziale Erosion?
WSI-Mittteilungen 5/2015, Seiten 391–393
Zusammenfassung
Zusammenfassung: Die Migration aus den neuen in die alten Mitgliedstaaten der EU nimmt außerordentlich unterschiedliche Ausmaße und Formen an. In Ländern mit wohlgeordneten Arbeits- und Sozialsystemen fügen sich die Migranten in die bestehenden Strukturen ein. Entscheidend sind dafür innere Kontrollen, etwa durch Betriebsräte, Gewerkschaften und Branchenverbände. In Ländern mit hohen Anteilen von Schwarzarbeit und mit deregulierten Arbeitsmärkten kommt es zu unkontrollierten großen Migrationen, die zur weiteren Absenkung von Löhnen und Sozialstandards beitragen. Eingewanderte können dann zu Sündenböcken für soziale Probleme werden und es kann zu politischen Verwerfungen kommen. In Deutschland gibt es diese Probleme in bestimmten Sektoren wie der Fleischwirtschaft und der Pflege, diese Sektoren können reguliert werden.
Abstract
Migration from the new and old member states of the EU is taking on greatly varied forms and dimensions. In countries with well-ordered labour and social systems the migrants fit into the existing structures. An important factor are internal controls such as works councils, trade unions and trade associations. Countries having high levels of illicit work and a deregulated labour market also face amounts of uncontrolled migration, contributing to further reductions in wages and social standards. Migrants can then become scapegoats for social problems and political disruption can result. In Germany these problems exist in certain sectors such as the meat industry and the care sector. These sectors can be regulated.