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WSI-Mitteilungen 3/2022 WSI-Mitteilungen

Waltersbacher, Matthias : Empirische Analysen zur Lage am Wohnungsmarkt in Deutschland

Ausgabe 03/2022

DOI: 10.5771/0342-300X-2022-3-213

Seiten 213-222

Zusammenfassung

Der seit über zehn Jahren herrschende Boom am Immobilienmarkt hat zu problematischen Entwicklungen bei den Wohnkosten geführt. Die Mieten, die für Neu- und Wiedervermietung verlangt werden, sind stark gestiegen, und auch die Bestandsmieten folgen in vielen Großstädten dem Druck der angespannten Wohnungsmärkte. Der Beitrag beschreibt anhand verschiedener Indikatoren die Situation von Haushalten unter Wohnungsmangel. Detaillierter werden die hohen Vermietungsmieten bei der Wohnungssuche dargestellt, die insbesondere in den süddeutschen Regionen sehr groß sind. Des Weiteren geht der Autor auf die zur Verfügung stehende Wohnfläche je Person ein, einen klassischen Indikator zur Beschreibung der Wohnungsversorgung. Die Ergebnisse einer multivariaten Regression zeigen, dass die Haushaltsgröße den entscheidenden Faktor für die Wohnungsversorgung darstellt, gefolgt von der Unterscheidung zwischen Eigentümer- und Mieterhaushalten. Erstaunlicherweise sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Kreistypen nicht entscheidend für die Erklärung der Streuung. Abschließend hebt der Beitrag hervor, dass in den letzten Jahren insbesondere größere Mieterhaushalte in den großstädtischen Regionen unter Druck geraten sind.

Abstract

High housing costs have become a major problem on German real estate markets as a result of a decade-long housing boom. Rental levels for new lets have risen sharply and rents from existing tenancy agreements have increasingly bowed to the pressure of tight housing markets, resulting in increased rents in many major cities. This article seeks to delve deeper into the situation of households suffering under the housing shortage by examining several selected housing indicators. First, it assesses rental increases in detail, which are particularly acute in the southern German regions. Second, it discusses the available living space per person, a classic indicator for describing housing provision. The results of a multivariate regression show that household size is the decisive factor for housing supply, followed by the distinction between owner households and tenant households. Surprisingly, however, the differences between diverse administrative districts are not decisive in explaining the dispersion. Lastly, the article shows that in recent years it is particularly larger tenant households in metropolitan regions that have come under pressure.

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