Quelle: HBS
WSI-MitteilungenSchmierl, Klaus : ERA-Erfahrungen in Thüringen - Befunde aus Pilotbetrieben
Mit dem Entgeltrahmenabkommen (ERA) in der Metall- und Elektroindustrie Deutschlands haben sich die Tarifparteien von der bisherigen Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten in der Arbeitsbewertung und in den Entgeltgrundlagen verabschiedet und stattdessen eine Zusammenführung in einheitliche Entgeltgruppen vorgenommen. Im Tarifgebiet Thüringen wurde das Entgeltrahmenabkommen im Vergleich zu den anderen Tarifgebieten relativ frühzeitig abgeschlossen, mit einer Umsetzungsphase in den Jahren 2006 und 2007. Der Beitrag stellt auf der Grundlage der Sozialwissenschaftlichen Begleitforschung exemplarische Verlaufsformen der ERA-Einführung, besondere Einführungsprobleme, Betroffenheiten von Belegschaftsgruppen sowie Vor- und Nachteile von ERA vor. Zudem werden die Wirkungen des Einführungsprozesses auf den Rückhalt der Betriebsräte und Gewerkschaften in den Belegschaften skizziert. In einem Resümee werden schließlich die empirischen Erkenntnisse vor dem Hintergrund von Trendaussagen und Thesen der Forschung zum Stand der industriellen Beziehungen sowie im Hinblick auf arbeits- und gewerkschaftspolitische Perspektiven erörtert.