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WSI-Mitteilungen

Zeibig, Nadine / Höhland, Armin : Fairness bei Kündigungen des Arbeitsverhältnisses durch Arbeitgeber

Ausgabe 05/2007

Gerechtigkeit und Fairness haben im Arbeitsleben allgemein große Bedeutung. Der Arbeitsvertrag beinhaltet über die Modalitäten des Leistungsaustauschs hinaus ungeschriebene Regeln der gegenseitigen Rücksichtnahme und des fairen Umgangs. Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber stellt die hierauf gegründeten Erwartungen brüsk infrage. Gerade in dieser Krisensituation gibt es mehr oder weniger faire und gerechte Verfahren und Entscheidungen. Forschungsdaten zeigen aus Sicht des arbeitsgerichtlichen Kündigungsklageverfahrens, dass unter dem Gesichtspunkt der Fairness schon die Existenz des Kündigungsschutzgesetzes an sich Bedeutung hat. Das gilt sowohl für die gekündigten als auch für die im Betrieb verbleibenden Arbeitnehmer. Ihre Wahrnehmung, ob eine Kündigung gerecht erfolgt, hängt maßgeblich davon ab, dass der Arbeitgeber sich erkennbar darum bemüht, Kündigungen zu vermeiden. Zum Zweiten ist es für ihr Gerechtigkeitsempfinden bedeutsam, dass die von einer Kündigung betroffenen Arbeitnehmer wie auch gegebenenfalls die Interessenvertretung vor Ausspruch der Kündigung angehört werden. Und drittens erwarten sie im Falle einer betriebsbedingten Kündigung eine ordnungsgemäß durchgeführte Sozialauswahl. Die Zahlung einer Abfindung trägt ebenfalls zur Wahrnehmung eines Ergebnisses als gerecht bei.

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