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WSI-Mitteilungen

Lott, Yvonne : (Fehlende) Selbstbestimmung über die Arbeitszeit und Abschalten von der Arbeit. Welche Rolle spielen Intensität und Extensivierung der Arbeit?

Ausgabe 01/2020

WSI-Mitteilungen 1/2020, Seiten 38-46

Zusammenfassung

Wie sind Selbstbestimmung über die Arbeitszeit (d. h. Gleitzeit und völlig selbstbestimmte Arbeitszeiten) bzw. fehlende Selbstbestimmung über die Arbeitszeit (d. h. feste Arbeitszeiten und arbeitgeberorientierte flexible Arbeitszeiten) mit dem Spillover von Erwerbsarbeit ins Privatleben – also dem Nicht-Abschalten von der Arbeit während der arbeitsfreien Zeiten –, bei Frauen und Männer verbunden? Und falls sie mit (fehlender) Selbstbestimmung über die Arbeitszeit schlecht von der Arbeit abschalten können, geschieht das aufgrund von hoher Intensität bzw. Extensivierung der Arbeit? Die Autorin diskutiert diese Fragen anhand von multivariaten Analysen auf der Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) 2011 und 2012. Sie zeigt, dass Extensivierung ein Grund für den Spillover von Erwerbsarbeit ins Privatleben ist. Doch gilt dies in erster Linie bei völlig selbstbestimmten Arbeitszeiten und auch nur bei Männern. Unvorhersagbarkeit und Unzuverlässigkeit von Arbeitszeiten scheinen Gründe für den Spillover bei arbeitgeberorientierten flexiblen Arbeitszeiten zu sein, dies jedoch hauptsächlich bei Frauen.

Abstract

How is self-determination (i. e. flexitime and working-time autonomy) and the lack of self-­determination (i. e. fixed schedules and employer-oriented flexible schedules) related to cognitive work-to-home spillover for women and men, meaning the ability to switch-off after work? And do they experience this cognitive work-to-home spillover and the lack of self-determination because of work intensity and extension of working hours, i. e. work pressure and overtime hours? The author discusses these questions with the help of multivariate analyses based on the German Socio-Economic Panel Study of 2011 and 2012. It is shown that for men working-time autonomy is related to a higher cognitive work-to-home spillover, mainly due to overtime hours. For women, working-time unpredictability and unreliability seem to be reasons for higher spillover with employer-oriented schedules. Employees, both women and men, experienced the least spillover with flexitime and fixed schedules.

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