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WSI-Mitteilungen

Cremers, Jan : Freizügigkeit und Sozialpolitik – gibt es Fortschritt im Bereich des europäischen Arbeits- und Gesundheitsschutzes?

Ausgabe 03/2015

WSI-Mitteilungen 3/2015, Seiten 228–231

Zusammenfassung

Der Beitrag greift die Frage auf, inwieweit die Europäischen Rahmenrichtlinien und Regelungen im Bereich Arbeitsschutz sich binnenmarktbeständig bewährt haben. Die Freizügigkeit und die Bedeutung grenzüberschreitender Arbeit erfordern einheitlich festgeschriebenen Arbeitsschutz und länderübergreifende Standards in Europa. Die Kommissionsstrategie im Bereich Arbeitsschutz zeigt jedoch weitgehende Abstinenz. Der Eindruck besteht, Zuwanderung findet nicht mehr statt, obwohl die Förderung der Mobilität zu den Hauptanliegen der Strategie Europa 2020 gehört. Die Schlussfolgerung ist, dass sich die Europäische Politik im Bereich Arbeitsschutz nicht länger als binnenmarktsicher erweist. Stattdessen gibt es eine starke Tendenz, bestehende Sozialstandards zu deregulieren. Die Gestaltung des Binnenmarktes, gestützt auf wirtschaftliche Freiheiten (Freizügigkeit und freie Dienstleistungen), gefährdet die Gesundheit derer, die den Binnenmarkt realisieren.

Abstract

In this contribution the question is addressed of how the EU Framework Directive and other Directives on health and safety at the workplace have fared alongside the single market. The free movement of workers and the prevalence of subcontracted cross-border work make it necessary to have transnational and uniform occupational health and safety standards in Europe. But the current policy of the EU-Commission in this area showcases a considerable degree of inertia. The impression can be easily gained that mobility is no longer happening, even though the promotion of mobility is one of the primary concerns of the Europe 2020 Strategy. The EU policy in the field of health and safety at the workplace no longer seems to be well-equipped to cope with the problems produced by the single market. Instead, there is a strong tendency to deregulate existing social standards. The design of the single market based on economic freedoms (such as the freedom of movement and the freedom to provide services) is endangering the health of those who put the single market into practice.

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