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WSI-Mitteilungen

Mader, Katharina : Gender Budgeting in der österreichischen Bundesverfassung – Fortschritt oder Falle?

Ausgabe 01/2015

WSI-Mitteilungen 1/2015, Seiten 51–58

Zusammenfassung

Österreich wurde und wird oftmals als ein besonders erfolgreiches Beispiel für die Umsetzung von Gender Budgeting dargestellt, weil es gelang, im Verlauf der Finanzverfassungsreform die „tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern“ (Art. 13 Abs. 3 BV-G) in der österreichischen Bundesverfassung zu verankern. Dieses Gesetz trat 2009 in Kraft, gilt für alle föderalen Ebenen und bedeutet, dass Gender Budgeting auf gleicher Ebene wie die Ziele des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts oder nachhaltig organisierte Budgets (Art. 13 Abs. 2 B -VG) verankert ist. Dennoch tritt die Frage auf, ob diese gesetzlichen Änderungen per se bereits ein Erfolg waren. Der Beitrag untersucht die Entwicklung von Gender Budgeting seit dem ersten Aufkommen in den 1990er Jahren bis hin zur zweiten Etappe der Haushaltsrechtsreform im Jahr 2013 und behandelt dabei folgende Fragen: Mit welchen Problemen und Hürden war die Implementierung in Österreich konfrontiert? Ist Gender Budgeting in Österreich eine erfolgreiche Strategie der Gleichstellungspolitik? Welche neuen Herausforderungen haben sich im Zuge der aktuellen Wirtschaftskrise für Gender Budgeting ergeben?

Abstract

Austria has often been presented as a particularly successful example of implementing gender responsive budgeting because it has succeeded during the course of the federal budget reform to enshrine the “actual equality of women and men” (Art. 13 (3) BV-G) into the Austrian constitution. This constitutional act came into force in 2009 and applies to all levels of government. Hence, the objective of gender responsive budgeting is enshrined at the same level as the objectives of overall economic balance or sustainably organised budgets (Art. 13 (2) B-VG). However, the question arises whether these legal changes already represent a success. Therefore the contribution investigates the development of gender responsive budgeting-initiatives in Austria from the 1990s to the second stage of the federal budget reform in 2013. More particularly it addresses the following questions: What problems and major challenges were to be faced during the implementation in Austria? Has Austria managed to implement gender responsive budgeting as a successful strategy to increase gender equality and women’s wellbeing? Did new challenges appear as a result of the current economic crisis?

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