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WSI-Mitteilungen

Jaenichen, Ursula / Rothe, Thomas : Hartz sei Dank? Stabilität und Entlohnung neuer Jobs nach Arbeitslosigkeit

Ausgabe 03/2014

WSI-Mitteilungen 3/2014, Seiten 227–235

Zusammenfassung

Mit den Hartz-Reformen wurden umfassende Veränderungen der Institutionen des Arbeitsmarkts durchgeführt. Sie setzten sowohl an der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite an, um den Arbeitsmarkt flexibler und aufnahmefähiger zu machen. Dieser Beitrag untersucht anhand der Entlohnung von Vollzeitbeschäftigten und der Beschäftigungsdauer, inwieweit sich die Qualität neu begonnener Beschäftigungsverhältnisse im Anschluss an eine Arbeitslosigkeit im Zeitraum von 1998 bis 2009/2010 in Westdeutschland verändert hat. Unsere Ergebnisse zeigen bei zuvor Arbeitslosen wie bei neu Beschäftigten insgesamt einen deutlichen Rückgang der Reallöhne im Zeitablauf. Die Beschäftigungsdauern blieben während und nach den Hartz-Reformen weitgehend stabil. Zuvor Arbeitslose nehmen Beschäftigungen mit geringerer Entlohnung und kürzeren Beschäftigungsdauern an. Mit zunehmender Dauer der vorhergehenden Arbeitslosigkeit werden tendenziell noch schlechter bezahlte und bei Männern auch instabilere Beschäftigungen aufgenommen. In einzelnen Perioden des Untersuchungszeitraums lässt sich insbesondere für zuvor Langzeitarbeitslose eine weitere Verschlechterung der Qualität der neuen Beschäftigung feststellen.

Abstract

The Hartz reforms induced profound changes in the German labour market institutions. The reforms addressed both labour supply and demand with the aim of increasing the labour market’s flexibility and absorbability. The paper looks at wages and job tenure in order to assess whether the quality of new jobs taken up after unemployment in the period from 1998 to 2009/2010 in west Germany deteriorated over time. The results point to a marked reduction in real wages over time and to a higher level of wage inequality. Job tenures after unemployment have remained relatively stable during and after the Hartz reforms. Previously unemployed workers earn lower wages and have shorter job durations. An increase in the length of unemployment preceding the job is associated with even lower wages and – for men – with less job stability. In several sub-periods of our observation period an additional decline in job quality especially for previously long-term unemployed workers can be found.

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