Quelle: WSI
WSI-MitteilungenKnuth, Matthias : Immer weiter mit Bildung
Seiten 307-310
Zusammenfassung
Die Rhetorik über die „offensive“ Ausweitung der beruflichen Weiterbildung kaschiert nur das Fehlen wirkungsvoller politischer Handlungsmöglichkeiten. Selbst die großzügige Ausweitung von Subventionsangeboten wird von den Betrieben nur zögerlich in Anspruch genommen. Zukünftige Qualifikationsanforderungen werden vage mit „Digitalisierung“ in Verbindung gebracht, aber es fehlt an empirisch fundiertem Wissen über ihre Veränderung. Mögliche Adressaten einer nachholenden beruflichen Qualifizierung werden nur unter der Perspektive ihrer Beschäftigungsrisiken, nicht ihrer Interessiertheit und Handlungsbereitschaft identifiziert. Der desolate Zustand der Trägerlandschaft und die Untauglichkeit vermarktlichter Beziehungen zwischen Staat und Trägern für eine „Qualifizierungsoffensive“ werden nicht zur Kenntnis genommen.
Abstract
The rhetoric about an “offensive” expansion of further vocational training only conceals the lack of possibilities for effective political action. Even the recent offer of generously extended subsidies, has only hesitantly been taken up by employers. Future skill requirements are vaguely associated with “digitalisation”; but there is a lack of any empirically-based knowledge about changing requirements. Potential target groups for catch-up vocational training are being identified solely in the perspective of the employment risks such groups may face, but not from the perspective of their interest or willingness to participate. There is a widespread lack of acknowledgement of the fact that vocational training providers are in a dire state and that the current form of marketised relationships between government and providers are unsuitable for launching any “qualification offensive”.