Quelle: nein
WSI-MitteilungenBlum, Sonja : Interessen von Familien und Kindern in der Corona-Pandemie. Oder: Warum die „verdiente“ Unterstützung schwach blieb
DOI: 10.5771/0342-300X-2022-1-75
Seiten 75-77
Zusammenfassung
Mit den Kita- und Schulschließungen waren Familien und Kinder in der Corona-Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt. Doch lediglich partiell lassen sich die getroffenen Maßnahmen im Bereich der Bildungs- und Betreuungspolitik mit „Notwendigkeiten“ der Pandemieeindämmung oder „uneindeutigen Interessen“ begründen. Vielmehr entspricht der Fall den Überlegungen von Anne Schneider und Helen Ingram (1993) zur Rolle von Dependents: Familien und Kinder wurden in der deutschen Corona-Politik als stark „bedürftige“ Gruppen beschrieben, die Unterstützung verdient haben. Ihre Interessen blieben aber insgesamt schwach vertreten.
Abstract
With the childcare and school closures, families and children have faced particular strains during the COVID-19 pandemic. Yet measures taken in education and care policies can only be partially explained by “necessities” of pandemic containment, or “ambiguous interests” of families and children. Rather, the case corresponds to the role of dependents as described by Anne Schneider and Helen Ingram (1993).German COVID-19 policy makers described families and children as “vulnerable” groups and as such highly deserving of support. Yet overall, their interests have remained weakly represented.