Lühr, Thomas / Kämpf, Tobias : KI und der Wandel von Angestelltenarbeit. Zum „blinden Fleck“ der aktuellen Automatisierungsdebatte
DOI: 10.5771/0342-300X-2024-2-98
Seiten 98-106
Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert den Wandel von Angestelltenarbeit vor dem Hintergrund der digitalen Transformation. Ausgangspunkt ist ein Automatisierungsschub, der durch erweiterte Möglichkeiten der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) geprägt ist. Auf der Grundlage empirischer Befunde werden die qualitativen Veränderungstendenzen von Arbeit in den Blick genommen, und zwar sowohl aus der Anwenderperspektive der Sachbearbeiter*innen als auch aus der Sicht der hochqualifizierten Entwickler*innen und Implementoren neuer KI-Lösungen. Insgesamt wird ein Strukturwandel von Angestelltenarbeit konstatiert, der nicht nur das Risiko von Jobverlusten, sondern auch Potenziale für eine Aufwertung und Höherqualifizierung hervorbringt und sich im Angestelltenbewusstsein manifestiert. In arbeitspolitischer Perspektive eröffnen sich Anknüpfungspunkte für eine Vorwärtsstrategie im Sinne eines nachhaltigen Umbaus von Beschäftigung.
Abstract
This article analyses the transformation of white-collar work against the backdrop of digital transformation. The starting point is a surge in automation that is characterised by expanded possibilities in the use of artificial intelligence (AI). On the basis of empirical findings, the trends in qualitative changes in work are analysed, both from the user perspective in typical fields of office work and from the perspective of highly qualified developers and implementers of new AI solutions. Overall, a structural change in white-collar work has been observed, which not only harbours the risk of job losses, but also the potential for upgrading and upskilling and is also manifested in the consciousness of employees. From a labour policy perspective, there are approaches which open up the way towards a forward strategy in terms of a sustainable restructuring of employment.