Quelle: HBS
WSI-MitteilungenUllmann, Karen / Bothfeld, Silke : Kündigungsschutz in der betrieblichen Praxis: Nicht Schreckgespenst, sondern Sündenbock
In diesem Beitrag wird anhand vorhandener empirischer Untersuchungen aufgezeigt, dass die Beendigung von Arbeitsverhältnissen weder übermäßig konflikthaft, noch übermäßig teuer ist. Für Kleinstbetriebe stellt sich die Situation sogar besser dar als für größere Betriebe. Ein weiteres Ergebnis der Befragung von Personalverantwortlichen ist, dass der Kündigungsschutz notwendige Entlassungen nicht verhindert.Auch die Annahme, der Kündigungsschutz halte Betriebe - mindestens durch seine psychologische Wirkung - von Einstellungen ab, ist empirisch nicht nachweisbar. Es gibt zwar in einigen Betrieben eine negative Einstellung zum Kündigungsschutz. Häufig ist die Situation in den Betrieben auch von Unkenntnis geprägt. Diese hat jedoch keine Auswirkungen auf das Einstellungsverhalten. Ausschlaggebend für die Entscheidung, neue Stellen zu schaffen, ist vor allem die wirtschaftliche Lage. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf die Tatsache, dass das Kündigungsschutzgesetz statistisch betrachtet weder eine präventive, noch eine prohibitive Wirkung entfaltet.