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Das Bild zeigt das Cover der Ausgabe. WSI-Mitteilungen

Carstensen, Tanja / Ganz, Kathrin : Künstliche Intelligenz und Gender – eine Frage diskursiver (Gegen-)Macht?

Ausgabe 01/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-1-26

Seiten 26-33

Zusammenfassung

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Arbeitswelt zunehmend an Relevanz. Auffällig ist vor allem die intensive diskursive Auseinandersetzung um KI, die in Medien, Politik und Wissenschaft geführt wird und in der zum Teil weitreichende Erwartungen formuliert werden. Ein festes Thema in diesen Diskursen um die Relevanz von KI für die zukünftige Arbeitswelt ist dabei auch die Frage, inwiefern sich Geschlechterungleichheiten verändern werden. Der Beitrag fragt nach den Implikationen von KI für vergeschlechtlichte Machtverhältnisse in betrieblichen Kontexten. Basierend auf empirischen Ergebnissen aus dem Projekt „Gender, Künstliche Intelligenz und die Arbeit der Zukunft“ wird anhand von fünf Themen diskutiert, inwiefern sich im Kontext der Verbreitung von und Diskussion über KI Veränderungen von Machtungleichheiten identifizieren lassen, die aus Geschlechterperspektiven Ansatzpunkte für betriebliche Gegenmacht sein können: 1. Ideal-Worker-Normen im Wandel, 2. Diskriminierung durch KI-Systeme, 3. KI-Entwicklung als Domäne weißer junger Männer als Sackgasse ; 4. unbezahlte und unsichtbare Arbeit und 5. die Effekte von Automatisierung auf innerbetriebliche Machtverhältnisse.

Abstract

Artificial intelligence (AI) is becoming increasingly relevant in the world of work. What is particularly striking is the intensive discourse on AI being conducted in the media, politics and science, in which in some cases far-reaching expectations are being formulated. A fixed topic in these discourses about the relevance of AI for the future of work is also the question of the extent to which gender inequalities will change. This article explores the implications of AI for gendered power relations in workplace contexts. Based on empirical results from the project “Gender, Artificial Intelligence and the Work of the Future”, five topics are discussed to address the extent to which changes in power inequalities can be identified in the context of the dissemination of and discussion about AI, which from a gender perspective can be starting points for workplace counter-power: 1. ideal worker norms in transition, 2. discrimination by AI systems, 3. AI development as the domain of white young men as a dead end ; 4. unpaid and invisible work and 5. the effects of automation on intra-company power relations.

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