Gerst, Detlef : New Work: Zwischen neuer Freiheit und fremdbestimmter Flexibilität
DOI: 10.5771/0342-300X-2023-1-62
Seiten 62-68
Zusammenfassung
New Work ist aktuell ein wichtiger Orientierungsrahmen für die Modernisierung von Arbeit. Im Unterschied zu dem ursprünglich von Frithjof Bergmann formulierten Konzept ist New Work heute jedoch weitgehend auf Maßnahmen zur Flexibilisierung von Arbeit beschränkt. Dennoch wird die Neue Arbeit weiterhin mit Hoffnungen auf sinnstiftende Arbeit und Autonomie verbunden. Wie realistisch diese Hoffnungen sind, hängt von zwei Faktoren ab: von den Grenzen der Arbeit, Arbeitsräume und Arbeitsorganisationen, die durch New Work aufgelöst werden, sowie von den Chancen der Beschäftigten, die neuen Spielräume der Flexibilität auch im eigenen Interesse zu nutzen. Beschäftigte stehen vor der Aufgabe, die Grenzen zwischen den Anforderungen der Arbeit und persönlichen Interessen zu gestalten. Für dieses Grenzmanagement kann die betriebliche Interessenvertretung günstige Rahmenbedingungen schaffen.
Abstract
New work currently is an important guideline for the modernisation of work. Different from the original concept formulated by Frithjof Bergmann, New Work today is largely limited to measures to create flexible work. Nonetheless New Work is furthermore linked to the hope for meaningful work and autonomy. How realistic are these aspirations? The answer depends on two factors: one is the dissolving of the boundaries of work, locations of work and the organisation of work by implementing New Work. A second is the possibility that employees can use the scope of flexibility to accommodate their own interests. Employees are confronted with the task of managing the boundaries between the demands of the job and personal interests. Co-determination can create a favourable framework to manage these boundaries.