Quelle: WSI
WSI-MitteilungenDünhaupt, Petra / Herr, Hansjörg : Ökonomisches Upgrading in globalen Wertschöpfungsketten. Wie viel Raum bleibt Entwicklungsländern für Industriepolitik?
DOI: 10.5771/0342-300X-2021-1-53
Seiten 53-60
Zusammenfassung
Aufgrund von Regelungen der Welthandelsorganisation (WTO), bilateralen Investitionsabkommen und Freihandelsabkommen findet Industriepolitik heute im Rahmen von weitreichend deregulierten internationalen Märkten statt. Die WTO erlaubt jedoch trotz ihrer Einschränkungen umfassende Industriepolitik, während bilaterale Investitionsabkommen und Freihandelsabkommen in der Regel größere Restriktionen beinhalten. Dieser Beitrag argumentiert, dass dennoch auch hier eine Clusterpolitik möglich ist: durch ein kohärentes Zusammenspiel von Technologiepolitik, Qualifikationsmaßnahmen, allgemeinen Subventionen, Entwicklungsbanken, staatlichen Unternehmen und die Schaffung neuer Institutionen. Industriepolitik in Entwicklungs- und Schwellenländern sollte ökonomisches und soziales Upgrading in globalen Wertschöpfungsketten mit fokussierter Clusterpolitik verbinden.
Abstract
On the basis of regulations issued by the World Trade Organisation (WTO), bilateral investment agreements and free-trade agreements, industrial policy today takes place within the framework of extensively de-regulated international markets. Despite some restrictions, the WTO allows comprehensive industrial policy, whereas bilateral investments and free-trade agreements involve stricter restrictions for industrial policy. The article argues that comprehensive cluster policy is possible: through coherent interactions of technology policy, qualification measures for the work force, general subsidies, development banks, state-owned enterprises and institution building. Industrial policy in developing and emerging economies should concentrate on combining economic cluster policies with economic and social upgrading in global value chains.