Quelle: HBS
WSI-MitteilungenLehndorff, Steffen / Haipeter, Thomas : Regulierte Flexibilität? - Arbeitszeitregulierung in der deutschen Automobilindustrie
Schützte in der traditionellen Massenproduktion die Regulierung der Arbeitszeit die Beschäftigten vor den Unsicherheiten der Märkte, so dient sie in den deutschen Automobilunternehmen heute als wichtige Stellgröße der Rückbindung der Produktions- an die Marktökonomie. Diese Rückbindung erfolgt weithin reguliert. Sowohl in den Produktions- als auch in den Angestelltenbereichen der Automobilunternehmen sind neue Regelungsformen der Flexibilität ausgehandelt worden, die im Kern sogar neue Mitbestimmungschancen enthalten können. Dabei ist feststellbar, dass auch unter den Rahmenbedingungen wachsenden Markt- und Renditedrucks die Arbeitszeitregulierung für die Masse der Beschäftigten nach wie vor greift. In den Angestelltenbereichen allerdings sind Regulierungsprobleme dort zu verzeichnen, wo Regulierungen ohne Ansatzpunkte für die Mitbestimmung auf neue Formen des Ergebnis- und Arbeitsdrucks treffen. Das wohl größte aktuelle Regulierungsproblem der Automobilindustrie ist die Tarifquote zur Arbeitszeitdifferenzierung.