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WSI-Mitteilungen

Kronauer, Martin : Soziale Ungleichheit, Exklusion und der Aufstieg der Rechten

Ausgabe 08/2017

WSI-Mitteilungen 8/2017, Seiten 621–626

Zusammenfassung

Der Beitrag geht dem Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Aufstieg der politischen Rechten in Deutschland und anderen Ländern nach. Er sieht in den zunehmenden sozialen Ungleichheiten und Exklusionstendenzen am Arbeitsmarkt, in den Arbeitsverhältnissen, im Sozialstaat und in der Verteilung der Einkommen und Vermögen Anzeichen einer Zersetzung des sozialen Zusammenhalts, auf die die Rechte mit Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit antwortet. Dabei beutet sie eine Krise des Politischen aus: die nunmehr jahrzehntelange Unterordnung politischen Handelns unter vorgebliche Marktzwänge. Dem stellt die Rechte eine Politik der Feinderklärung gegenüber. Damit lenkt sie von den Ursachen der Erosionstendenzen des sozialen Zusammenhalts ab, findet aber dennoch Wähler, auch und gerade in der Arbeiterschaft. Der Beitrag plädiert für eine linke Gegenbewegung, die politische Handlungsfähigkeit wiedergewinnt. Dies wird nur möglich sein, wenn sie die Ursachen der Erosionstendenzen, die Vorherrschaft von Märkten und Kapitalmacht,zum Gegenstand ihrer Politik macht. Ansatzpunkte dafür stellt der Artikel zur Diskussion.

Abstract

The article examines the links between social inequality and the rise of the political right in Germany and other countries. It is argued that growing inequalities and the dynamics of social exclusion on the labour market, in employment, in the welfare state and in the distribution of incomes and wealth, undermine social cohesion. The political right responds to it with nationalism and xenophobia. It thereby exploits a crisis of politics, evident in decades of subordination of political action to the supposed imperatives of the markets. The right presents the politics of an aggressive distinction between “us” and “them”, declaring “them” to be enemies. It distracts from the causes of growing social inequalities but nevertheless attracts followers, particularly from the working class. The article stresses the need for building a politically left counter-movement able to regain the capacity for political action. Such an opposition would have to address the dominance of markets and capital as the roots of growing inequality and exclusion. Finally, the article lists some discussion points which could lead in this direction.

 

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