Quelle: HBS
WSI-MitteilungenHelfen, Markus : Sozialpartnerschaft bei Arbeitgeberverbänden: „Schnee von gestern“ oder vor der Renaissance?
WSI-Mitteilungen 7/2013, Seiten 482-490
Zusammenfassung
Der Artikel ordnet "Sozialpartnerschaft" als instrumentell-pragmatische Orientierung der Arbeitgeberverbände ein. Einer solchen Orientierung wird die Bedeutung eines "kontinuitätssichernden Mechanismus" für die Institutionen der deutschen Tarifpolitik zugewiesen. Ausgehend von dem quantitativen Befund, dass sozialpartnerschaftliche Orientierungen bei den Arbeitgeberverbänden zwischen 2005/06 und 2012 zugenommen haben, wird in einer explorativen qualitativen Studie von traditionellen (Chemie, Metall, Bau) und neuartigen Branchen (Industriedienstleistungen, Arbeitnehmerüberlassung) untersucht, inwieweit die Arbeitgeberverbände eine sozialpartnerschaftliche Orientierung vermitteln. Anhand von 21 Interviews mit Verbandsgeschäftsführern und Gewerkschaften lässt sich zeigen, dass "Sozialpartnerschaft" mehrere Untertypen aufweist und ihre genuine Form in neuartigen Branchen allenfalls bruchstückhaft vorzufinden ist.
Abstract
This paper conceives of social partnerships as an instrumental-pragmatic orientation of employer associations. This orientation serves as a "continuity enhancing mechanism" for German collective bargaining institutions. Based on the quantitative finding that among employer associations social partnership orientations gained ground between 2005/6 and 2012, a qualitative study of traditional industries (chemical, metal, construction industry) and new industries (industrial services, agency work) examines to what extent employer associations act as ideational brokers for social partnership. The 21 interviews with the executive managers of associations and union representatives reveal that there are sub-types of social partnership and that only fragments of the genuine type can be found in new industries.