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Das Bild zeigt das Cover der Ausgabe. WSI-Mitteilungen

Hoebel, Jens / Müters, Stephan : Sozioökonomischer Status und Gesundheit. Datenlage, Befunde und Entwicklungen in Deutschland

Ausgabe 03/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-3-172

Seiten172-179

Zusammenfassung

Der Beitrag gibt einen Überblick über die Datenlage und ausgewählte Befunde zum Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Gesundheit in Deutschland. Die Datenlage hat sich über die letzten Jahrzehnte deutlich verbessert. Es zeigt sich ein ausgeprägter sozialer Gradient mit schlechteren Gesundheitschancen und höheren Krankheitsrisken für Menschen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status. Diese gesundheitliche Ungleichheit lässt sich bereits im Kindes- und Jugendalter nachweisen und spiegelt sich letztlich in einer früheren Sterblichkeit in sozioökonomisch benachteiligten Gruppen wider. Fortschritte in der Datenlage sind darin sichtbar, dass die gesundheitliche Ungleichheit mittlerweile für verschiedene Lebensphasen bundesweit beschrieben, zeitliche Trends über längere Zeiträume untersucht und internationale Vergleiche angestellt werden können. Zunehmend werden auch Sekundärdaten erschlossen, um Datenlücken zur gesundheitlichen Ungleichheit zu überbrücken, z. B. durch Datenverknüpfungen auf sozialräumlicher Ebene. Potenziale zur weiteren Verbesserung der Datenlage sehen die Autoren insbesondere im Hinblick auf ursachenspezifische Sterbedaten und Möglichkeiten ihrer Verknüpfung mit Sozialdaten auf Individualebene.

Schlagworte: Gesundheit, Sozialstruktur, Lebensqualität


Abstract

The article provides an outline of the data situation and selected findings on the relationship between socioeconomic status and health in Germany. The data situation has improved significantly in recent decades. There is a pronounced social gradient, with poorer health expectations and higher risks of disease for people with a lower socioeconomic position. This health inequality can already be observed in childhood and adolescence, and is ultimately reflected in earlier mortality in socioeconomically disadvantaged groups. Progress in the data situation is evident in the fact that health inequalities can now be described nationwide for different life stages, time trends can be examined over longer periods and international comparisons can be made. Increasingly, secondary data are also being tapped to bridge data gaps on the subject of health inequalities, for example, through data linkage at the spatial level. From the authors’ point of view, there is potential for further improvement of the data situation in Germany, especially with regard to cause-specific mortality data and possibilities of linking them with socioeconomic data at the individual level.

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