Quelle: WSI
WSI-MitteilungenGiertz, Jan-Paul / Scholz, Robert : Strategische Personalarbeit ohne eigenständigen Personalvorstand?
WSI-Mitteilungen 2/2018, Seiten 140-149
Der langfristige Erfolg von Unternehmen hängt in wesentlichem Maße von Qualifikation, Motivation, Innovations- und Kooperationsfähigkeit seiner Mitarbeiter ab. Unternehmensstrategien können also nicht unabhängig vom Faktor Personal entwickelt werden. Umso verwunderlicher ist es, dass das Thema Personal in vielen Unternehmen unterhalb der Vorstandsebene angesiedelt ist oder in Mischressorts als ein Thema unter vielen mitverhandelt wird. Dies hat zu einer Debatte über den Bedeutungsverlust des Human Resource Management (HRM) geführt. Der Beitrag argumentiert, gestützt auf Daten aus einem Forschungsprojekt zum Mitbestimmungsindex (MB-ix), dass von einem Bedeutungsverlust allerdings nicht die Rede sein kann. Die Analyse zeigt jedoch auch, dass das Thema Personal auf Vorstandsebene angesichts der wachsenden Herausforderungen immer noch schwach vertreten und nicht immer mit der notwendigen Eigenständigkeit oder Expertise ausgestattet ist. Plädiert wird für eine Aufwertung des Ressorts, eine klarere Rollendefinition und (damit einhergehend) eine engere Verknüpfung mit der Mitbestimmung als Ausdruck der wachsenden Beteiligungsansprüche von Beschäftigten.
Abstract
Strategic HR-management without a designated director of human resources?
The long-term success of a company depends to a considerable extent on the qualifications, motivation and propensity to innovate and cooperate of the employees. Company strategy cannot be developed independently of human resources. It is therefore remarkable that in many companies personnel matters are handled below board level or as a cross-departmental responsibility. This has led to a debate on the declining importance of human resources management. The article, based on data from a research project examining the Mitbestimmungsindex (codetermination index), examines whether the feared loss of the significance of human resources’ departments is also empirically verifiable and discusses their role in the light of the growing demands for participation on the side of the employees and the significance of strategic personnel work.