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Bergmann, Nadja / Scheele, Alexandra / Sorger, Claudia : Systemrelevant, aber nicht anerkannt? Erwerbsarbeit und Sorgeverpflichtungen von Einzelhandelsbeschäftigten während der Corona-Pandemie

Ausgabe 06/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-6-411

Seiten 411–420

Zusammenfassung

Verkäufer*innen und Kassierer*innen im Einzelhandel gehörten während der Covid-19-Pandemie zu den „systemrelevanten“ Berufsgruppen, die jedoch nur kurz öffentliche Wertschätzung erfahren haben. Es handelt sich um Berufe, in denen die Arbeitsanforderungen und -bedingungen für viele Beschäftigte belastend sind und in denen Arbeitsorganisation und Arbeitszeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren. Hinzu kommen eine geringe gesellschaftliche Wertschätzung und ein niedriges Einkommen. Anhand von Ergebnissen aus einem qualitativen empirischen Forschungsprojekt wird in dem Beitrag in Anlehnung an Honneths Überlegungen zum „arbeitenden Souverän“ untersucht, wie die Beschäftigten ihre Arbeitssituation während der Corona-Pandemie erlebten. Jenseits der konkreten Frage, ob und wie die Arbeitsbedingungen verbessert werden können, diskutieren die Autorinnen den Zusammenhang zwischen geringen Mitbestimmungsmöglichkeiten auf betrieblicher Ebene und demokratischer Willensbildung.

Schlagworte: Arbeitsbedingungen, Anerkennung, berufliches Selbstverständnis, Dienstleistungen, Work-Life Balance/Vereinbarkeit, Einzelhandel

Abstract:

During the Covid-19 pandemic, sales assistants and cashiers in the retail sector were among the “systemically relevant” occupational groups that only briefly received public recognition. For many employees, the demands and working conditions of these jobs are stressful, and the organization of work and working hours make it difficult to reconcile work and family life. Added to this are low social prestige and relatively low income. Drawing on Honneth’s reflections on the “Working Sovereign” and using findings from a qualitative empirical research project, the article examines how employees experienced their working situation during the coronavirus pandemic. Beyond the specific question of whether and how working conditions can be improved, the authors discuss the connection between the limited opportunities for co-determination at company level and democratic decision-making.

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