Quelle: HBS
WSI-MitteilungenBispinck, Reinhard / WSI-Tarifarchiv : Tarifpolitischer Jahresbericht 2011: Höhere Abschlüsse - Konflikte um Tarifstandards
Zusammenfassung
WSI-Mitteilungen 2/2012, Seiten 131–140
Die Tarifpolitik im Jahr 2011 war geprägt von einer spürbaren Akzentverschiebung: Hatten sich die Gewerkschaften im Jahr 2010 zumindest in den stark krisenbetroffenen Industriebranchen auf die Sicherung der Beschäftigung konzentriert, stand im vergangenen Jahr die Lohnentwicklung wieder im Vordergrund. In einer Reihe von Branchen wurden 2011 Tarifsteigerungen von 3 % und mehr vereinbart. Im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt und auf das Jahr gerechnet, stiegen die Tarifverdienste 2011 um 2,0 %. Die Effektivverdienste erhöhten sich dagegen um 3,5 %. Während also die Tarifverdienste real gesunken sind, ergibt sich wegen der positiven Lohndrift bei den Effektivverdiensten ein realer Anstieg.
Abstract
2011 annual report on collective bargaining
The collective bargaining policy in 2011 was marked by a noticeable shift: Whereas in 2010 the unions focused, at least in the crisis-affected industries, to secure employment, in the past year, the wage policy was in the foreground again. In a number of industries in 2011 were wage increases of 3% or more agreed. In the overall economy the annual increase was 2.0 % with an average inflation rate of 2.3%. The actual earnings increased by 3.5%, however. So while the negotiated earnings have declined in real terms, the result is due to the positive wage drift in the effective earnings a real rise.