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WSI-Mitteilungen

Weiß, Reinhold : Teilnehmer als Financiers von Weiterbildung - Ergebnisse einer IW-Erhebung

Ausgabe 01/2002

Nahezu 60 % der Erwerbspersonen haben sich im Jahr 1999 in irgendeiner Form und auf eigene Initiative weitergebildet. Informelle Formen wie das Lernen durch Fachliteratur und mit dem PC wurden dabei häufiger genutzt als das formelle Lernen in Seminaren und Lehrgängen. Im Durchschnitt haben die Erwerbspersonen 126 € pro Person für ihre Weiterbildung aufgewendet. Alles in allem lässt sich der Gesamtaufwand mit rund 6,6 Mrd. € beziffern. Die Bereitschaft, auf eigene Rechnung nennenswerte Beträge in die eigene Qualifizierung zu investieren, ist indessen nur bei einer Minderheit vorhanden. Am weiterbildungsaktivsten sind Jüngere, höher Qualifizierte, Berufstätige in einer Vollzeitbeschäftigung sowie Selbstständige. Um die Weiterbildungsbereitschaft und -fähigkeit jener Bevölkerungsgruppen zu erhöhen, die bislang wenig an Weiterbildung partizipieren, sollte staatliches Handeln verstärkt darauf gerichtet sein, die Eigenverantwortung der Teilnehmer und Akteure zu stärken. Geeignete Instrumente hierzu sind unter anderem Qualifizierungsgutscheine für Sozialhilfeempfänger, eine Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen, eine Förderung des Bildungssparens und von Bildungskrediten sowie die Einrichtung von Lernzeitkonten.

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