Quelle: HBS
WSI-MitteilungenSperber, Carina / Walwei, Ulrich : Treiber des Erwerbsformenwandels: Wer hat welchen Job?
WSI-Mitteilungen 1/2017, Seiten 16–26
Zusammenfassung
Langfristig zeigt sich ein Trend zugunsten von atypischen Erwerbsformen wie Teilzeit, geringfügige Beschäftigung und Befristungen. Hierfür gibt es nicht eine einzelne Erklärung, sondern eine ganze Reihe von Faktoren dürfte dafür verantwortlich sein. Dieser Beitrag wählt die Perspektive der Beschäftigten. Untersucht werden individuelle Determinanten verschiedener Beschäftigungsformen und deren veränderte Bedeutung im Zeitverlauf. Die Ergebnisse verweisen auf unterschiedliche Triebkräfte bei den verschiedenen Beschäftigungsformen. Bei sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung dominiert der Familienaspekt, bei geringfügiger Beschäftigung werden Bildungs- und Ausbildungsdefizite stärker sichtbar und befristete Beschäftigung konzentriert sich mehr auf junge Arbeitskräfte. Dabei muss allerdings offen bleiben, inwieweit sich Personen aktiv in bestimmte Beschäftigungsformen hineinselektiert haben oder durch Marktkräfte hineinselektiert wurden, mit anderen Worten, ob sie bewusst oder unfreiwillig eine bestimmte Erwerbsform gewählt haben.
Abstract
A long-term trend towards nonstandard work arrangements such as part-time employment, marginal jobs and fixed-term contracts can be observed. There is not a single explanation for this trend but rather several factors which might be responsible for change. We choose the perspective of employees in order to analyse individual determinants for different types of work arrangements and their change in importance over time. The results suggest that particular factors have driven each employment relationship. In the case of part-time employment subject to social security contributions the family component dominates. For marginal jobs low education as well as low qualification is decisive. Fixed-term contracts are more concentrated amongst young workers. It remains to be seen how far workers have selected themselves into the different types of employment or how far they were driven by market forces. In this context we cannot verify whether employees choose these work arrangements knowingly or involuntarily.