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WSI-Mitteilungen

Spannagel, Dorothee : Trotz Aufschwung: Einkommensungleichheit geht nicht zurück. WSI-Verteilungsbericht 2015

Ausgabe 08/2015

WSI-Mitteilungen 8/2015, Seiten 622–629

Zusammenfassung

Der WSI-Verteilungsbericht 2015 präsentiert die wichtigsten Daten zur gesamtwirtschaftlichen Lage, zur funktionellen Einkommensverteilung wie auch zu den verfügbaren Haushaltseinkommen. Außerdem wird auf die aktuelle Diskussion um das Konzept der Einkommensarmut und die Messung von Spitzenreichtum eingegangen. Die Daten belegen die seit einigen Jahren gute konjunkturelle Entwicklung. Diese schlägt sich unter anderem in einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und erfreulichen Reallohnzuwächsen nieder. Allerdings ist bei der Verteilung der Haushaltseinkommen keine Besserung festzustellen. Tatsächlich ist die Einkommensungleichheit zuletzt sogar leicht angestiegen. Auch die Armutsquote ist trotz des konjunkturellen Aufschwungs nicht rückläufig. Hier zeigt sich, dass keineswegs alle Haushalte vom derzeitigen Aufschwung profitieren können. Diese Entwicklung muss durch eine stärkere Umverteilung beendet werden. Die hierzu notwendigen Reformen betreffen insbesondere die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Erhöhung der Erbschaftssteuer und die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns.

Abstract

The annual distribution report of the WSI presents key figures on the macroeconomic situation in Germany, the distribution of wages and profits and the disposable household incomes. Furthermore, the report addresses currently ongoing discussions related to two issues: the concept of income poverty and how to measure the top end of the wealth distribution. The data provide evidence that the recent economic development in Germany is very robust. We find increasing numbers of employment in those jobs subject to national insurance contributions as well as an increase in real wage levels. At the same time, however, the distribution of household income has not become more equal. In fact, income inequality has recently been rising. The data also prove that, regardless of the good economic situation, poverty rates are not declining. Obviously, not all households are able to benefit from the recent economic upswing. This calls for a stronger income redistribution. The most urgent reforms are: the re-introduction of the wealth tax, an increase in inheritance tax and an increase in the statutory minimum wage

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