Quelle: WSI
WSI-MitteilungenDafinger, Sophia / Fleischmann, Eva / Stüber, Karolin-Sophie : Von der Schwierigkeit, solidarisch zu sein. Ein Bericht aus der Forschung
Seiten 362-367
Zusammenfassung
Eine Gesellschaft braucht Solidarität, darin sind sich fast alle einig. Weniger Einigkeit besteht darüber, was das bedeutet. Wie genau manifestiert sich Solidarität, wie wandelt sie sich und wie kann man sie von anderen Formen kollektiven Handelns abgrenzen? Die Autorinnen befassen sich mit einigen kontroversen Fragen, die sich für die sozialwissenschaftliche Forschung aus dem Solidaritätsbegriff ergeben. Diese Fragen stellen sich auch für das interdisziplinäre Forschungsprojekt, über das in diesem Beitrag berichtet wird. In seinem Zentrum steht das Konzept einer politischen Solidarität zwischen Hilfe und Aktivismus, dessen Ambivalenzen ausgelotet und sozialphilosophisch reflektiert werden. Der Ansatz wird an Beispielen der Hilfe für Geflüchtete im 20. und 21. Jahrhundert illustriert.
Abstract
Almost everyone agrees that a society needs solidarity, although there is less consensus about what that means. How exactly does solidarity manifest itself, how does it develop over time and how can one differentiate it from other forms of collective action? The authors deal with some controversial questions that arise from the concept of solidarity for social science research. They are also raised regarding the interdisciplinary research project that is reported on in this article. At its centre is the concept of political solidarity between aid and activism, the ambivalences of which are plumbed and reflected from a socio-philosophical perspective. The approach is illustrated using examples of aid extended to refugees in the 20th and 21st centuries.