Hendrich, Wolfgang
/ Bolder, Axel
: Widerstand gegen Maßnahmen beruflicher Weiterbildung: Subjektives Wissensmanagement
Weil strukturelle Arbeitslosigkeit durch Maßnahmen beruflicher Qualifizierung nicht "nachhaltig" bearbeitet werden kann, empfiehlt sich bei kritischer Betrachtung eine bildungspolitische Strategie, die stärker auf die Entwicklung von individuenbezogenen Guidance-Strukturen setzt. Die Bedeutung individueller Kosten-Nutzen-Bilanzen bei der Entscheidung für oder gegen eine Weiterbildung ist das zentrale Ergebnis der Forschungsarbeit zu den Gründen für Weiterbildungsabstinenz. Maßnahmen beruflicher Weiterbildung wird "subjektives Wissensmanagement" als Alternative gegenübergestellt, die, anders als der Diskurs um Wissensmanagement in Organisationen, an erwerbsarbeits- und lebensweltliche Interessen der Einzelnen, ihren subjektiv-rationalen Umgang mit den eigenen Ressourcen anschließt. Dort ansetzende Support-Strukturen könnten auch die Selektion "nützlichen Wissens" nach Kriterien subjektiver Relevanz unterstützen, die letztlich auf Inklusion statt auf Exklusion zielen.