Quelle: WSI
WSI-MitteilungenSchreiner, Patrick / Fuhrmann, Maximilian : Wohnungspolitik – ein Thema für Gewerkschaften!
DOI: 10.5771/0342-300X-2022-3-254
Seiten 254-256
Zusammenfassung
Gewerkschaften organisieren sowohl Beschäftigte, die zur Miete wohnen, als auch Beschäftigte mit Wohneigentum. Dennoch legen sie wohnungspolitisch richtigerweise einen deutlichen Schwerpunkt auf öffentlichen, gemeinwohlorientierten und bezahlbaren Mietwohnraum. Ein Grund dafür ist die Betroffenheit vieler Gewerkschaftsmitglieder von steigenden Mieten und Verdrängung. Zudem folgen die Gewerkschaften damit der Prämisse der Solidarität – und sie haben die Verteilungswirkungen des Wohnens im Blick: Mietzahlungen werden überwiegend aus kleinen und mittleren Einkommen finanziert, ein großer Teil davon sind Arbeitsentgelte. Profiteure der Mietzahlungen hingegen sind überwiegend Haushalte im oberen Bereich der Vermögenshierarchie.
Abstract
Trade unions organise not only members living in rented accommodation, but also home owners. Nevertheless, trade union housing policy accurately directs its focus on public, affordable housing that serves the interests of the general well-being of society. One reason for this is the concern expressed by many trade union members in connection with rising rents and displacement on the housing market. Trade unions also follow the premise of solidarity – and bear in mind the distributive effects of these factors: rent is predominantly financed by those with low and middle incomes, largely from wages. Those who benefit from rental payments are mostly households in the higher levels of the hierarchy of wealth.