Mückenberger, Ulrich : Ziehungsrechte - Ein zeitpolitischer Weg zur 'Freiheit in der Arbeit'
Ziehungsrechte sind zeitbezogene Optionsrechte Beschäftigter mit Blick auf die für Lebenslagen und biografische Verläufe spezifischen Zeitbedarfe. Ziehungsrechte sollen - als eine neue Regel - über die Erwerbsbiografie hinweg ein bestimmtes Zeitkontingent verfügbar machen. Ferner soll damit ein differenziertes System eines etwaigen Lohnersatzes bzw. anderer Einkommensquellen für die Freistellungsperiode verknüpft sein, das nach dem Zweck der Freistellung differenziert. Eine solche neue "Regel" verfolgt ein doppeltes Ziel. Arbeitenden Menschen soll in der Arbeit die Chance gegeben bzw. erweitert werden, nicht mit dem unmittelbaren Arbeitsvollzug verbundenen, gesellschaftlich sinnvollen, sogar notwendigen Tätigkeiten unter fairen Bedingungen und in gesicherter Form nachgehen zu können. Damit verbinden sich arbeitsmarktpolitische Motive: Durch den Gebrauch von Ziehungsrechten könnte der Arbeitsmarkt entlastet werden.