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WSI Verteilungsbericht 2019: Palma-Index

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Der Palma-Index, der besonders sensitiv auf Veränderungen am oberen Rand der Verteilung reagiert, lag 1991 in Westdeutschland bei 0,8, das bedeutet, der Einkommensanteil des obersten Dezils liegt beim 0,8-fachen des Einkommensanteils der unteren 40 % der Einkommensverteilung. Nach einem ersten Anstieg bis 1994 auf 0,91 und einem Rückgang auf 0,86 bis 1999 stieg der Palma-Index in Westdeutschland auf sein Maximum von 1,09. Im Zuge der Wirtschaftskrise ging er auf 1,00 zurück, liegt nach einem neuerlichen Anstieg am aktuellen Rand bei 1,08. Die obersten 10 % erzielen also insgesamt etwas mehr Einkommen als die untersten 4 Dezile gemeinsam. Der Palma-Index für Gesamtdeutschland verläuft parallel leicht unterhalb des westdeutschen Niveaus.

Der Wert im bundesdeutschen Osten lag mit 0,68 im Jahr 1991 deutlich unter dem Niveau des Westens. Seit 2000 stieg der Palma-Index unter leichten Schwankungen stetig an und erreicht 2015 sein Maximum von 0,92.

Während der stärkste Anstieg im Westen auf den Zeitraum von 1999 bis 2007 konzentriert ist, ist der Palma-Index im Osten stetig über einen längeren Zeitraum hinweg angestiegen.

Weitere Erläuterungen

Dezil: Zehn gleich große Bevölkerungsgruppen vom ärmsten bis zum reichsten Zehntel der Bevölkerung.

Palma-Index: Der Palma-Index gibt das Verhältnis zwischen dem Einkommensanteil des obersten Dezils und dem der unteren vier Dezile an. Er reagiert insbesondere auf Veränderungen am oberen Rand der Einkommensverteilung (Cobham et al. 2015, S. 4).

Quellen

Cobham, A./Schlogl, L./Sumner, A. (2015): Inequality and the Tails: The Palma Proposition and Ratio Revisited. United Nations DESA Working Paper Nr. 143

Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) (2019): Daten für die Jahre 1984-2017, Version 34, SOEP

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