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Das Bild zeigt das Cover der Ausgabe. WSI-Mitteilungen

Jaworeck, Sandra / Hertwig, Markus / Wirth, Carsten : Insourcing im Verarbeitenden Gewerbe: Verbreitung, Motive und die Rolle der Digitalisierung

Ausgabe 02/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-2-79

Seiten 79-88

Zusammenfassung

In diesem Beitrag wird auf Basis einer quantitativen repräsentativen Management-Befragung sowie von Fallstudien die Bedeutung von Insourcing im Verarbeitenden Gewerbe und seinen Subbranchen untersucht. Dabei werden auch die zugrundeliegenden Motive für und Formen der Insourcing-Prozesse analysiert. Es zeigt sich, dass Insourcing ein relevantes Phänomen ist und relativ betrachtet häufiger in marktlichen als in netzwerkförmigen Geschäftsbeziehungen erfolgt. Die ehemaligen Geschäftspartner*innen, von denen ingesourct wird, sind vor allem Onsite (auf dem eigenen Werksgelände), in der Region oder in Deutschland und weniger im Ausland lokalisiert. Betroffen sind vor allem Kernbereiche von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes wie die Produktion oder die Forschung und Entwicklung. Erwartungsgemäß handelt es sich beim Insourcing um eine Managemententscheidung. Hat ein Betrieb einen Betriebsrat, ist dieser ca. in einem Drittel der Fälle in die Entscheidung involviert. Überraschenderweise wird von den Befragten angegeben, dass mittels Insourcings vor allem die Flexibilität erhöht werden soll. Die ökologische Nachhaltigkeit ist laut Managementangaben (nur) von mittlerer Bedeutung. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Dynamiken der Restrukturierung aller Voraussicht nach erhöhen. Die Befunde liefern für Management und Interessenvertretung Hinweise zur Reflexion der Wertschöpfungstiefe. Betriebsräte sollten für die Möglichkeiten und Grenzen des Insourcings mittels Beratung und gewerkschaftlicher Bildung (noch) stärker sensibilisiert werden.

Abstract

In this article, the significance of insourcing in the manufacturing sector and its subsectors is examined based on a quantitative representative management survey and case studies. The underlying motives for, and forms of, insourcing processes are also analysed. The findings reveal that insourcing is a relevant phenomenon, occurring relatively more frequently in market-oriented than in network-based business relationships. The former business partners providing insourcing are primarily located onsite (at the company’s own premises), in the region, or within Germany, and less frequently abroad. Core areas of manufacturing companies, such as production or research and development, are particularly affected. As expected, insourcing is a management decision. In cases where a company has a works council, it is involved in the decision-making process in approximately one-third of the cases. Surprisingly, respondents indicate that the primary goal of insourcing is to increase flexibility. According to management statements, ecological sustainability is of only moderate importance. Data shows that digitalisation is likely to increase the dynamics of restructuring. The findings provide insights for both management and representation of interests regarding reflection on the depth of value chains. Works councils should become more aware of the possibilities and limitations of insourcing through consultation and trade union training programs.

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