zurück
WSI Mitteilungen 5/2023 WSI-Mitteilungen

Haipeter, Thomas / Schilling, Gabi : Interessenvertretungen in der Digitalisierung. Zur Bedeutung betriebspolitischer Aktivierungsprojekte der Gewerkschaften am Beispiel von „Arbeit 2020 in NRW“

Ausgabe 05/2023

DOI: 10.5771/0342-300X-2023-5-392

Seiten 392-400

Zusammenfassung

Der Beitrag geht der Frage nach, welche Handlungsmuster Betriebsräte im Umgang mit Digitalisierungsprozessen entwickeln und welche Rolle dabei gewerkschaftliche Aktivierungsprojekte spielen können, die darauf abzielen, die Handlungsfähigkeit der Betriebsräte zu verbessern. Dazu wird das Beispiel des gewerkschaftlichen Projekts „Arbeit 2020 in NRW“ herangezogen, das als eines der zentralen Projekte einer gewerkschaftlichen Betriebspolitik zur Digitalisierung betrachtet werden kann. Der Projektfokus auf die Aktivierung zu gestaltungsorientierter und strategisch ausgerichteter Betriebsratsarbeit steht in deutlichem Kontrast zu anderen Forschungsbefunden, denen zufolge Interessenvertretungspolitik der Betriebsräte zumeist reaktiv und auf – die zweifellos wichtigen – Schutzinteressen ausgelegt ist. Die Autorin/der Autor beleuchten in diesem Beitrag, welche Möglichkeiten und Grenzen einer Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Betriebsräte durch gewerkschaftliche Aktivierungsprojekte bestehen und was daraus für die Verbreitung neuer Interessenvertretungspraktiken und für das Zusammenspiel von Gewerkschaften und Betriebsräten folgt.

Abstract

The article analyses the patterns of action works councils develop in dealing with digitalisation processes and the role trade union activation projects can play in this process, which is aimed at improving the competences of works councils in the scope of their ability to act. This is illustrated by the example of the trade union project “Arbeit 2020 in NRW” (“Work 2020 in North Rhine-Westphalia”), which can be regarded as one of the core projects of a trade union to activate works councils on the issue of digitalisation. The project’s focus on activating design-oriented and strategically-oriented works council strategies stands clearly in contrast to other research findings, according to which works council representation policy is reactive and is geared towards protective interests. In this article, the authors examine the possibilities and limits of improving the capacity to act of works councils based on trade union activation projects and what this implies for the dissemination of new practices of interest representation and for the interaction between trade unions and works councils.

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrem Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen